Das Zuger Festival, das der Pandemie trotzt

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Das Genuss Film Festival in Zug findet statt. Aufgrund des Coronavirus wird aber einiges etwas anders.

  • Der Ausblick aus dem Pavillon des Genuss Film Festivals in Zug vor einem Jahr. (Bild PD)
    Der Ausblick aus dem Pavillon des Genuss Film Festivals in Zug vor einem Jahr. (Bild PD)

Zug – Es ist das wohl einzige Festival im Kanton Zug, dass in seiner fast vollen Grösse diesen Herbst stattfindet: In rund zwei Wochen startet das Genuss Film Festival, an welchem während einer Woche täglich Filme und feines Essen zusammenkommen. Aufgrund der Coronapandemie wird diesmal einiges anders – auch wenn die Organisatoren so viel wie möglich im gewohnten Rahmen belassen, wie vom Festival Geschäftsführer Matthias Luchsinger zu erfahren ist. «Wir hatten uns im Juni entschieden, dass wir es durchziehen.» Als Mitte August die neue Regelung von maximal 100 Personen an Veranstaltungen im Kanton Zug bekanntgegeben wurde, sei er erschrocken. «Mir wurde aber schnell klar, dass es uns nicht betrifft, da diesbezüglich für Kinos und die Gastronomie andere Vorgaben gelten.»

Das Festival muss nun jedoch zwei unterschiedlichen Schutzkonzepten entsprechen. «Wir hatten hierbei Hilfe aus beiden Branchen», erklärt Luchsinger. Er selber kommt aus der Kino-Branche und verfügt über entsprechende Kontakte. Und das Gastro-Schutzkonzept kennt sein Festival-Partner und Inhaber des Restaurants Rathauskeller Stefan Meier «in- und auswendig», wie Luchsinger sagt.

Anlass setzt auf Sitzen statt Stehen

Um das Contact-Tracing möglichst gut zu gewährleisten, wird eine der grössten Änderungen diejenige der fehlenden Steh-­Anlässe sein. Sowohl das Opening wie auch das Closing – also der erste und der letzte Abend – werden heuer im Sitzen verbracht. «Wir haben an diesen Tagen die Zahl der Tickets re­duziert», erklärt Luchsinger. So seien normalerweise an den beiden Anlässen je 250 Personen stehend vor Ort. Nun sind es wie an den anderen Tagen 150 Gäste.

Der Apéro, welchen es in anderen Jahren jeweils vor dem Film gab, ist ganz gestrichen. Die Gäste sollend direkt ihre Sitzplätze einnehmen. «Die kurze Ansprache halten wir im Kino vor der Leinwand», so Luchsinger. Und über das Ticketsystem werde für das Contact-Tracing auch gleich erfasst, wer mit wem, wo im Kino sass. Gemäss dem Kino-Schutzkonzept sitzen hierbei die Gäste zusammen, die gemeinsam gebucht haben. Mit jeweils einem Sitz Abstand zur nächsten Gruppe.

Nach den Film-Freuden folgt der Gaumen-Genuss

Im Pavillon am See, in welchem nach dem Film diniert wird, wurde in diesem Jahr das Lüftungssystem um einige Fenster erweitert, sodass die Luft gut durch den Pavillon zirkulieren kann. Wie Luchsinger sagt, soll so einer allfälligen Virenverbreitung über Aerosole vorgebeugt werden. Zudem halten sich die Organisatoren die Option offen, die Temperatur der Gäste bei deren Eintritt zu messen. «Ob wir dies einsetzen werden, entscheiden wir nächste Woche», sagt Luchsinger.

Da die Organisatoren jedoch damit rechnen, dass möglicherweise nicht alle Gäste erscheinen werden, planen sie die Kontaktlisten erst dann zu erstellen, wenn alle anwesenden Gäste ihren Platz eingenommen haben. «So sind wir flexibel. Wenn an zwei Sechsertischen nur je drei Personen sitzen, können die zusammensitzen, wenn das gewünscht wird.»

Eine etwas kleinere Änderung gibt es beim Essen im Pavillon. Das Genuss Film Festival verzichtet in diesem Jahr auf das Anrichten einzelner Gänge vor Publikum. «So verhindern wir eine Durchmischung der Gäste mit dem Kochpersonal und haben zudem etwas mehr Platz, um die Tische auseinanderzusetzen.» Auch der Absacker muss in diesem Jahr am Tisch serviert werden – nicht an der Bar an der frischen Luft. Denn ebenfalls aufgrund der aktuellen Coronasituation haben sich die Organisatoren entschieden, die Bar nicht aufzustellen.

Im Austausch mit anderen Festivals

Trotz all den Massnahmen zeigt sich der Geschäftsführer der Genuss Film Festival AG, Matthias Luchsinger, zuversichtlich, dass der Anlass auch in diesem Jahr – unter diesen Bedingungen – eine gute Sache wird. Ohne Nachwehen. «Wir sind in regem Austausch mit ähnlichen Festivals und durften von diesen lernen und von ihren Erfahrungen profitieren.» So habe es weder am Festival da Jazz in St. Moritz noch an den Salzburger Festspielen Covid-19-Ansteckungen gegeben. (Zoe Gwerder)

Hinweis
Das Genuss Film Festival findet vom 17. bis 24. September statt.