Traditionell, aber mit neuem Anreiz

Brauchtum & Geschichte

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Ohne Konfetti und Orangen geht in Unterägeri nichts. Der Festplatz allerdings wurde in diesem Jahr verlegt.

  • Fast nichts macht während der Fasnacht so viel Freude, wie das Verteilen von Konfetti. Im Bild die Gruppe Tschiggendales. (Bild Stefan Kaiser)
    Fast nichts macht während der Fasnacht so viel Freude, wie das Verteilen von Konfetti. Im Bild die Gruppe Tschiggendales. (Bild Stefan Kaiser)

Unterägeri – Die 57. Wylägerer Narrenfasnacht war geprägt von Veränderungen: Die Päckliausgabe für die Kinder fand nicht mehr in der ZVB-Halle, sondern rings um den «Chäsladä» statt und der Festplatz wurde vom Dorfplatz weg auf den Parkplatz bei der Kirche verlegt. Mit dem Motto «Badjöggels Fäschtplatz» machte sich der Narrenrat die Erneuerung gleich auch zum Motto der diesjährigen Fasnacht.

Vieles andere aber blieb, wie es stets war: Kurz vor Beginn des Umzugs strömten die Besucher, verkleidet oder nicht, bewaffnet mit Konfetti und ausgerüstet mit vielen Taschen, ins Zentrum des Dorfes. Pünktlich um 13.45 Uhr erfolgte der laute Knall und schon ertönten die kakofonischen Klänge der Guggenmusik Möschtliblöser, die den Umzug anführte, durch die Gassen. Anschliessend präsentierten sich Narrenmutter Svenja und Ehrebadjöggel Ruedi auf dem Wagen des Narrenrats.

Die Wagenbauer scheuten keine Mühe

Bei idealen Wetterbedingungen – der Wind begünstigte die Verteilung der vielen Konfetti, die auf die Zuschauer gerichtet waren zusätzlich – folgte eine Nummer auf die nächste. Es wurde keine Mühe gescheut, die Wagen waren entweder überdurchschnittlich gross, wie beispielsweise «Mal chli Emojione zeige» von der Gruppe Tschiggendales, oder waren mit Spezialeffekten ausgestattet, wie etwa die Nummer «De Wösch Rüedel». Jäger sassen zusammen um ein Feuer, dessen Rauch so dicht war, dass die Zuschauer erstens fast nichts mehr sehen konnten und zweitens den Geruch bestimmt auch morgen noch an ihren Jacken und Mänteln riechen können. Nicht jedes Motto wurde gleich auf Anhieb erkannt, die Einheimischen allerdings nickten meist wissend und flüsterten sich aufgeregt zu, was wohl dargestellt werden soll. Einigkeit herrschte bei den Zuschauern dann wieder beim Auftritt der Badjöggel. Angeführt wurde die Nummer von den Kleinsten. «Jö, so herzig», tönte es von überall.

Grosszügig verteilt wurden Gaben. Bald waren die Taschen gefüllt mit den obligaten Orangen. Für die Kinder gab es zudem Süsses, für die Eltern Hochprozentiges. Damit liess es sich auf den Abend einstimmen. Enden sollte die Fasnacht nicht mit dem Umzug, sondern mit einem gehörigen Fest. Die Grundlage dazu wurde mit dem neuen Festplatz auf jeden Fall gelegt. (Carmen Rogenmoser)