Eintauchen in die Glücks-«Bubble»

Musik

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An seinem 49. Geburtstag brachte Adrian Stern sein neues Soloalbum «Bubble» heraus. Im Kultroom 15 in Unterägeri machte Stern den Auftakt zur Solo-Tour.

  • Sänger Adrian Stern im Kultroom 15 in Unterägeri. Bild: zvg
    Sänger Adrian Stern im Kultroom 15 in Unterägeri. Bild: zvg

Unterägeri – «Au für di häts ä Bubble», verspricht Adrian Stern singend im Werbespot zu seinem neuen Mundart-Album «Bubble», das am Freitag veröffentlicht wurde. Dass jede und jeder eine persönliche Glücksblase finden kann, stellte er am selben Abend im Kultroom 15 in Unterägeri unter Beweis.

Bisher eher als Sänger von Liebesliedern bekannt, schlägt er nun vermehrt zeit- und sozialkritische Töne an. In seinem ersten Song «Alles chönnt andersch sii» geht es darum, dass die Erde trotz Kriegen und anderen negativen Zeiterscheinungen mit etwas mehr gegenseitigem Verständnis zu einem Ort des Glücks werden könnte.

Im Song «Bubble Tea» empfiehlt Stern, eine Auszeit von Lärm und Hektik zu nehmen und bei einem Tee zu entschleunigen. Diese Botschaft unterstreicht er, indem er Seifenblasen ins Publikum bläst, was mit grossem Beifall und Lachen quittiert wird. Stern erklärt beiläufig den Titel seines achten Albums mit seiner Faszination für alle «Bubbles», wie zum Beispiel soziale Medien, in denen wir unsere Zeit verbringen.

Solo und trotzdem nicht allein

Auch ohne Band füllte Adrian Stern den Saal mit einer reichhaltigen Klangpalette. Mitgebracht hatte er ausser Gitarre, Klavier und Ukulele nämlich ein ganzes Arsenal an alten Soundmaschinen und Synthesizern. Teilweise handelte es sich dabei um Requisiten aus seiner Jugendzeit. Frühere Zeiten lässt er mit dem Hit «Nummer 1» aufleben und fordert zum Mitsingen auf. Das Publikum lässt sich bereitwillig darauf ein. Auch eines seiner ersten Lieder «Ha nur welle wüsse» gibt er zum Besten, was die Besucher zum Johlen bringt und die Stimmung anheizt.

Das Publikum wird in die Show integriert

Zu seinen neuen Werken zurückgekehrt, schildert er mit Schalk, wie er jeweils seine Inspirationen erhält. So habe er es einmal auf unerklärliche Weise geschafft, ein Erstklassticket für einen Aargauer Regionalbus zu lösen. Das habe ihn in Träumereien versetzt, mit dem Bus davonzufliegen und auf Weltreise zu gehen. Daraus wurde dann prompt der Song «Bade, Rio, Tokyo».

Der Solokünstler bezieht immer wieder das Publikum in seine Darbietungen ein. So intoniert er eine Art Gospelsong, bei welchem die Besucher dreistimmig im Chor singen, und witzelt anschliessend: «Hei Unterägeri, du hast uns endlich zum Gospelsingen gebracht». Im Saal steigt das Stimmungsbarometer noch höher. Besonders als er die Ballade «Liebi» intoniert, die er seinen beiden Töchtern gewidmet hat. Im Mittelpunkt des Songs stehen der Mut junger Menschen, furchtlos für Frieden, Respekt und eine lebenswerte Zukunft zu kämpfen, und die bewundernden und liebevollen Gefühle, welche dies in ihm als Vater auslöst.

Von Unterägeri nach Amerika

Ins Bühnenprogramm integriert wurde auch ein spontanes Wunschkonzert. Als Stern «Hotel California» von den Eagles intoniert, singt und schunkelt der ganze Saal mit. Immer wieder ändert der Sänger Liedtexte leicht ab und bringt dabei Unterägeri ins Spiel. Wie das erstaunte Publikum erfährt, hat Stern als dreijähriger Bub kurz in Unterägeri gelebt. Besonders angetan hätten es ihm die Wiesen und die Aussicht auf den See.

Anschliessend sei er mit seiner Familie nach San Francisco gezogen, und seither lasse ihn das Fernweh nicht mehr los. Nach dieser Ankündigung durfte der altbekannte Song «Amerika» nicht fehlen, bei welchem das Publikum annähernd ausser Rand und Band geriet. Am Schluss des Konzerts in Unterägeri erhielt Adrian Stern eine Geburtstagstorte und die Besucher gratulierten ihm herzlich , indem sie aus voller Kehle «Happy Birthday» sangen. (Text von Ingrid Hieronymi)