Märchenwelt verzaubert Altstadt

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Auch am diesjährigen Märlisunntig tauchten Tausende in ein vorweihnachtliches Wunderland ein.

  • Der Samichlaus hatte für jeden ein offenes Ohr. (Bild Roger Zbinden)
    Der Samichlaus hatte für jeden ein offenes Ohr. (Bild Roger Zbinden)

Zug – Für ein paar Stunden wurde am gestrigen Sonntag die Zuger Altstadt in eine Märchenwelt verwandelt. Im mystischen Grau des kalten Dezembertages wandelten Feen, Hexen und andere Märchenfiguren, Pferdekutschen zogen durch die verkehrsfreien Strassen und verzauberten Jung und Alt.

Der traditionelle Märlisunntig fand bereits zum 39. Mal statt, und ist mittlerweile zu einem einzigartigen Adventsanlass der Schweiz geworden. Neben den vielen Ständen mit süssen Leckereien, deftigen Gerichten und Wurstbuden konnte sich das breite Publikum beim Glühwein und Punsch aufwärmen, den es auch in der alkoholfreien Kinderausführung gab. Zwischen dem Postplatz und dem Casino wurde die Altstadt zu einer familiären Flaniermeile. Aber auch Senioren und alleinstehende Personen liessen sich für ein paar Stunden in eine sorgenfreie Zauberwelt versetzen und bestaunten mit den Kindern die Kostüme der Darsteller. In 28 Geschäften und Denkmälern der Zuger Altstadt veranstalteten «Märlistuben» Musik- und Theateraufführungen, für die jüngsten Gäste ab einem Jahr gab es in der Bibliothek Zug das Musikstück «König Drosselbart» zu sehen.

Den Brauch für kommende Generationen erhalten

«Die Begeisterung der Kinder sehe ich in ihren strahlenden Augen, die Freude ist wirklich gross», sagt Samichlaus Ruedi Bieri. Zusammen mit den rund dreizehn Schmutzlis mischten sie sich unter das Publikum und sprachen mit den kleinen Gästen über ihre Wünsche für das Weihnachtsfest. Doch Kinder waren nicht nur Zuschauer, sondern auch Mitspieler beim Märlisunntig. Bei der 34-köpfigen Tambouringruppe, die mit ihren rhytmischen Klängen das Publikum warm spielte, war der jüngste Musikant erst sieben Jahre alt. Für den Trägerverein des Zuger Märlisunntigs ist es seit dessen Gründung wichtig, keinen kommerziellen Hintergrund in den Anlass einzubringen.

So werden auch nur solche Verkaufsstände zugelassen, die unmittelbar dem Besucher dienen, oder deren Ertrag einem gemeinnützigen Zweck zukommt. Es soll ein traditioneller Kinderanlass bleiben, um den Kindern das weihnachtliche Brauchtum näherzubringen und diese Tradition zu erhalten. Doch, wie es der gestrige Märlisunntig wieder bewies, steckt erfreulicherweise in jedem von uns ein sorgenfreies Kind. (Text von Katarina Lancaster)