Kulturblick Schule: Jana Klaus, Oberstufenlehrerin und Dozentin

Vermittlung

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Kulturblick Schule aus dem Zug Kultur Magazin, Ausgabe Juni 2021, Seite Schulen: Jana Klaus, 28, Oberstufenlehrerin Loreto, Zug und Dozentin Pädagogische Hochschule, Luzern

  • Jana Klaus initiiert und begleitet gerne Kulturprojekte. (Bild PD)
    Jana Klaus initiiert und begleitet gerne Kulturprojekte. (Bild PD)

Zug – «Die Kultur macht die Persönlichkeit einer Schule aus. Kulturprojekte tragen Themen nach aussen. Gleichzeitig spiegeln sich in kulturellen Auseinandersetzungen gesellschaftliche Themen und Fragen oder Probleme, welche die Jugendlichen beschäftigen. Mir macht es viel Freude kulturelle Projekte zu begleiten oder zu lancieren. Auch aktuell, trotz der Einschränkungen ist es wichtig, Formen zu finden, um kulturelle Projekte umsetzten zu können.

Mit der Wahlfachklasse Theater der zweiten Oberstufe haben wir uns bei den Schul­theatertagen Luzern angemeldet. Zum vorgegebenen Begriff ‹Achtung› erarbeiten alle angemeldeten Klassen ein Theaterstück, welches dann gegenseitig gezeigt wird. ­Natürlich unter Einhaltung der geltenden Corona-Massnahmen. Wir haben für unser Stück den Schauplatz ‹Bahnhof› gewählt. Die Schüler*innen haben eine Geschichte dazu erarbeitet. Themen wie Stress, Egoismus, Zeitdruck, Entschleunigung, Miteinander, Regeln usw. werden behandelt. Es wird ziemlich absurd, die Lage spitzt sich zu und am Ende gibt es einen Mordfall! Eine Theaterpädagogin begleitet uns punktuell bei diesem Projekt. Ihr Blick von aussen und ihre Erfahrung sind sehr wertvoll.

Ich finde es wichtig, dass man die Jugend­lichen mit ihren Themen, Wünschen und Ängsten abholt und ernst nimmt. Am besten bezieht man sie von Anfang an in die Prozessgestaltung mit ein. Eine direkte, offene Kommunikation ist wesentlich, damit auch Ängste oder Gruppendynamiken angesprochen werden. Am Ende sollte die Gruppe gemeinsam hinter dem Projekt stehen und es zeigen wollen. Auch die Offenheit der Schule und des Lehrerpersonenteams ist nötig, damit ein Projekt realisiert werden kann.

Als ich das Theaterprojekt zum ersten Mal machte, hatte ich eine sehr diverse Gruppe. Die Dynamik war schwierig und viele wollten das Stück lieber gar nicht zeigen. Entstanden ist am Ende ein Improvisationsstück, bei dem alle auf ihre Weise glänzen konnten. Nach der Aufführung waren alle so begeistert, dass sie es am liebsten nochmals gezeigt hätten. Die Freude und der Stolz, der diese Aufführung bei den Jugendlichen ausgelöst hatte, hat mich wirklich beeindruckt.»

Aufgezeichnet von Maria Brosi