Veteranen erleben Tirol mal anders

Brauchtum & Geschichte

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Die Mitglieder des Zuger Veteranenclubs Siemens – Landis & Gyr haben viel österreichische Kultur erlebt.

  • Die Clubmitglieder statteten auf ihrer Reise auch einem Bergwerk einen Besuch ab. (Bild PD)
    Die Clubmitglieder statteten auf ihrer Reise auch einem Bergwerk einen Besuch ab. (Bild PD)

Zug – Vor kurzem reisten 37 kulturbegeisterte Mitglieder des Zuger Veteranenclubs Siemens – Landis & Gyr nach Zell am Ziller in Tirol. Erstes Ziel war Stams – ein beeindruckendes Dorf, umrahmt von der einmaligen Naturkulisse der imposanten Mieminger Kette. In der Orangerie des Stifts Stams stärkten wir uns für die umfassende Führung im barocken Juwel des Stifts.

Es war die Erinnerung einer Mutter an ihren Sohn, die zur Gründung des Stiftes Stams geführt hat, wie zu erfahren war. Im Jahre 1268 verlor Elisabeth von Wittelsbach ihren Sohn Konradin durch eine Enthauptung in Neapel. Fünf Jahre später entschloss sich Elisabeth, die Gemahlin von Meinhard II. von Görz-Tirol, ein Stift zu gründen. 1273 wurde das Kloster von Zisterziensern besiedelt. Die ursprünglich romanische Kirche wurde in den Jahren zwischen 1609 und 1776 mit grossem Aufwand barockisiert und zählt mit ihrem lang gestreckten Hauptschiff, dem geschnitzten Chorgestühl und dem einzigartigen Hochaltar zu den schönsten Kirchen von Österreich.

Die Stiftskirche als auch der einmalige Bernardisaal und das Museum im Fürstentrakt brachten uns zum Staunen. Eine prachtvolle, geschichtsträchtige Anlage mit Schätzen von unermesslichem Wert. Weiter ging die Fahrt durch das schöne Tirol ins Landgut Zapfenhof in Zellberg-Eben. Bei Knödel und Gulasch liessen wir den schönen Tag hinter uns.

Erlebnisse im Achenseer Museum

Ein Sammelsurium von Ausstellungsstücken in verschiedenen Häusern vermittelte einen Eindruck der Lebens- und Arbeitsweisen im Alpenraum. Vom Traktoreum ins Puppenland, von der Kinderwunderwelt zur Feuerwehr. Jeder fand etwas Interessantes, Skurriles oder Spezielles. Für Gesprächsstoff war gesorgt. Und weiter ging es bei sonnigem Wetter mit einer Seefahrt auf dem Achensee von Seespitz nach Scholastika.

Am Nachmittag stand das Silberbergwerk in Schwaz auf dem Programm. Dieses wurde im Mittelalter auch die Mutter aller Bergwerke genannt – nicht umsonst. Bis zu 10000 Knappen suchten und fanden vor 500 Jahren Silber und Kupfer und machten die Stadt Schwaz zur grössten Bergbaumetropole der damaligen Welt und Tirol zu einem der reichsten Länder Europas. Wir fuhren mit der Grubenbahn, dem «ratternden Hunt» in die Tiefe des Berges und waren erschüttert ob den unglaublichen Strapazen, die Bergleute auf sich nehmen mussten. Ein Highlight war das Schwazer Wasserrad, das 1556 unter Tage eingebaut wurde, um die Grubengewässer zu heben. Es galt damals als ein wahres Wunderwerk der Technik. Für einige war die Führung eine echte Herausforderung. Ein gemütliches Nachtessen rundete diesen reichhaltigen Tag ab.

1000-jährige Schlossgeschichte

Nach dem Frühstück des nächsten Morgens wurden dann die Koffer gepackt. Aber zuerst ging es nach Innsbruck zum Schloss Ambras – dem ältesten Museum der Welt. In der Führung «Wunderwelt der Renaissance» wurden wir in die Geschichte des Schlosses eingeführt und tauchten in eine 1000-jährige Geschichte ein. Wir besichtigen Rüstungskammern, die einmalige Kunst- und Wunderkammer als auch den prunkvollen Spanischen Saal. In einer Sonderausstellung konnte zudem die Modeschau «Fürstliche Garderobe vom 16. bis zum 18. Jahrhundert» bestaunt werden.

Wir haben das Tirol somit auf eine andere Weise kennen gelernt: für einmal nicht mit Wandern, Wellness und Skifahren. Auch diese Seite des Landes Tirol ist immer wieder eine Reise wert. Urs Meister danken wir für die weitsichtige Organisation und Leitung dieser dreitägigen Reise. Wir haben die gemeinsame Zeit mit den tausenden von Eindrücken sehr genossen.

Für den Veteranenclub Siemens – Landis & Gyr: Maya Huber-Schöpfer