51 Jahre und kein bisschen leise

Musik

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Mit einjähriger Verspätung feierte der Chor Audite Nova Zug in einzigartigem Ambiente sein 50-jähriges Bestehen.

  • Das Trio Anderscht unterhält mit Hackbrett und Kontrabass im Glashaus der Baumschule Schönenberger. (Bild PD / Oswald Föhn)
    Das Trio Anderscht unterhält mit Hackbrett und Kontrabass im Glashaus der Baumschule Schönenberger. (Bild PD / Oswald Föhn)

Zug – Über hundert ehemalige und ­aktive Sängerinnen und Sänger kamen am Samstag, 2. Juli, zum Fest auf dem Gelände der Baumschule Schönenberger in Wissenbach bei Mettmenstetten. Das Wetter und das Ambiente im liebevoll dekorierten Glashaus inmitten von Pflanzen und schattenspendenden Bäumen waren einzigartig. Andreas Derungs, der Präsident des Chores, wählte in seiner Begrüssungsrede passend zur Örtlichkeit den Baum als Sinnbild für das Gedeihen und Wachsen des Chores in den letzten 51 Jahren.

Der Weltmeister im Smoken, Andy Häberling, und die Schweizer Meisterin an den Swiss Skills, die Konditorin Rahel Weber, sorgten für einen wahren Gaumenschmaus. Das Trio Anderscht war für den Ohrenschmaus zuständig. Die drei entlocken dem Hackbrett und dem Kontrabass faszinierende und überraschende Töne, ganz anders als das Gewohnte, passend zum Namen des Chores Audite Nova: «Hört Neues!»

Am Anfang stand die Freude am Singen

Sechs Chormitglieder der ersten Stunde erzählten aus der Zeit, als sich in den 1970er-Jahren in Zug junge Leute zusammenfanden, um unter der Leitung von Paul Kälin, dem Gründer des Chores, gemeinsam zu singen. Die Freude am Singen stand im Vordergrund. Audite Nova war aber auch ein perfekter Ort, um Partnerschaften anzubahnen. Deshalb hatte der Chor in den Anfangsjahren nach dem damals bekannten Schweizer ­Partnervermittlungsinstitut den Übernamen Selectron-Chörli. Spannend war die Geschichte, wie ausgebüxte Bienen und andere Hindernisse den Transport eines Cembalos, das aus Zürich zu einem der ersten Konzerte des Chores ins Zugerland transportiert werden musste, zu einer Abenteuerreise sondergleichen machten. Die Feier festigte die Verbindung zwischen aktiven und ehemaligen Mitgliedern des Chores.

Der Chorleiter Johannes Meister blickte in die Zukunft und beschrieb humorvoll zwei Szenarien, wie Audite Nova ­seinen 100. Geburtstag feiern könnte: als weiterhin aktiver und prägender Teil der Zuger Kulturszene oder als gealterter Verein, der vor allem in der Erinnerung lebt.

Chor beschenkt sich mit Jubiläumslied

Schliesslich bekam Audite Nova auch ein Jubiläumslied geschenkt. Der Chor wählte seinen Namen nach Orlando di Lassos Madrigal «Audite Nova». Der Liedtext über den Bauern von Eselskirchen, der eine Gans ­besitzt, die perfekt für einen Schmaus geeignet ist, wirkt auf uns heutige Menschen etwas fremd. Nun hat das Lied einen neuen Text. Die Neuigkeit, die jetzt besungen wird: In Zug gibt es einen megacoolen Chor, der helle, hohe, tiefe, reine Töne zum Besten gibt und so jedem Ohr schmeichelt. Aber, das ist ja eigentlich keine Neuigkeit, das weiss man nun schon seit 51 Jahren. Wer es nicht gewusst oder vergessen hat, dem oder der sei hiermit daran erinnert.

Gegen Mitternacht ging ein stimmiges, bestens organisiertes Fest zu Ende, das wohl noch lange nachklingen wird. Herzlichen Dank an alle, die zum Gelingen dieses Anlasses beigetragen haben, vor allem an das achtköpfige Organisationsteam unter der Leitung von Karin Dubach.

Für den Chor Audite Nova: Thomas Fähndrich