Ein Hoch auf die Volksmusik
Musik
Die erste Ausgabe des «Baarer Ländler-Abig mit Legenden-Treffen» im Gemeindesaal war ein voller Erfolg.
Baar – «Es ist schön, einfach die Seele baumeln zu lassen», sagte Gemeindepräsident Walter Lipp bei der Begrüssung zum Beginn der einzelnen Vorträge am frühen Samstagabend bei der ersten Ausgabe des «Baarer Ländler-Abig mit Legenden-Treffen». Zuvor hatten sich die Gäste bei einem Apéro und dem anschliessenden Essen auf die musikalischen Leckerbissen einstimmen können. Und sie wurden als Ländlerfreunde nicht enttäuscht, folgte doch ein Programm, das die ganze Bandbreite der Volksmusik umfasste.
Die 12 Formationen, deren Aufzählung diesen Textbeitrag sprengen würde, stellte der Moderator Beat Tschümperlin jeweils in einer entspannten Atmosphäre vor. Dabei erfuhr man einiges über die musikalische Laufbahn der Musikanten, ihre Auftritte im In- und Ausland sowie über ihre Pläne für die Zukunft. Darunter waren bekannte und verdiente Vertreter der Volksmusik, wie zum Beispiel Rolf Würth, der als Initiant des Heirassa-Festivals gilt.
Spielfreude hält jung
Die Bezeichnung «Legenden-Treffen» widerspiegelte klar den Altersdurchschnitt der Musikantinnen und Musikanten, die meisten davon waren längst im Rentenalter, mit dem 93-jährigen Jonny Gisler als Doyen. Sobald die Akteure loslegten, war von altersbedingten Einschränkungen nichts mehr zu spüren, im Gegenteil. In jugendlicher Frische und mit grosser Spielfreude wurde aufgespielt, gestützt durch eine jahrzehntelange Erfahrung in wechselnden Zusammensetzungen. Angereichert wurde das musikalische Programm mit Jodel- und Alphorneinlagen.
Der Anlass startete bereits am späten Nachmittag mit dem Einsatz von Jungmusikanten. Die Förderung des Nachwuchses ist dem Organisator von Anlässen der Volksmusik, dem Verband Schweizer Volksmusik Zug (SVS Zug), ein wichtiges Anliegen, wie vom Präsidenten Michi Weber zu erfahren war.
Anerkennung der Leistungen
Die Idee eines Legenden-Treffens sei ganz spontan entstanden, sagte Michi Weber, als die Frage auftauchte: «Warum nur die Jungen fördern und dabei die Alten vergessen?» Zusammen mit seinem Vorgänger im Amt und Kenner der Szene, Franz Marty, machten sie sich daran, ihnen bekannte Musikanten und Ensembles anzufragen. «Wir waren überrascht, wie viele ohne Zögern bereit waren, mitzumachen», so Franz Marty.
Ursprünglich sollte das Legenden-Treffen im Zusammenhang mit dem Eidgenössischen Treffen der Jungmusikanten in Baar stattfinden, aber die Nachwehen von Corona hatten dies verunmöglicht. Umso erfreulicher verlief nun der verschobene Anlass, der ohne Eintritt besucht werden konnte.
«Wir wollen unseren Mitgliedern etwas zurückgeben», sagte dazu Michi Weber. Ob es eine Wiederholung geben wird, ist im Moment noch offen. Der begeisterte Applaus des Publikums liess allerdings keinen Zweifel daran, dass dies höchst willkommen wäre. (Text von Hansruedi Hürlimann)