Ägerimärcht bringt ein ganzes Dorf in Fahrt

Ceci & Cela

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Zuckerwatte, Achterbahnen und Verkaufsstände begeistern Alt und Jung - aber nicht jeden Magen.

  • (Bild Christof Borner-Keller)
    (Bild Christof Borner-Keller)

Unterägeri – Schon vor dem Mittag tummeln sich viele Marktbesucher in Unterägeri. Man taucht am ersten Stand sofort ein in die Menschenmenge, die einen von Magenbrot zu Zuckerwatte, von Regenjacken zu Freundschaftsarmbändern mitträgt. Am Markt gibt es viel Altbekanntes zu sehen, die typischen Waren eben, die den Ägerimärcht ausmachen, so wie die vielfältige Auswahl an Korbwaren an einem der Stände. Doch es gibt auch immer wieder Neues zu entdecken, so zum Beispiel einen Infostand zur neuen Trendsportart Standup-Paddling.

Für jeden gibt es hier etwas: Während die Erwachsenen sich um Stände mit Käsespezialitäten, Schmuck und Werkzeugen scharen, bestaunen die kleinen Chilbigänger die riesige Auswahl an den zahlreichen Spielzeugständen. Die Mädchen begutachten mit glänzenden Augen rosa glitzernde Prinzessinnen-Sets, die Jungen diskutieren darüber, ob der Chilbibatzen noch für eine der Spielzeugpistolen oder eine Gummi-Eidechse ausreicht. «Ich habe schon fast den ganzen Batzen ausgegeben», sagt der 8-jährige Luca Keller aus Baar. «Dafür habe ich mir viel Süsses und ein Piratenschwert gekauft, so eins, wie ich es mir schon lange gewünscht habe.»

Schlaraffenland

Wer vom vielen Einkaufen hungrig geworden ist, hat eine schier unendliche Auswahl an Verpflegungsmöglichkeiten. Natürlich gibt es gebrannte Mandeln, Chilbimocken und Rahmtäfeli, die für jede Chilbi unabdingbar sind. Wer es lieber salzig mag, kann sich an Raclette, Chnoblibrot oder einer Bratwurst satt essen. Auch die lokale Bäckerei Kreuzmühle und das Café Brändli beteiligen sich am Markt, sie bieten unter anderem feine Berliner an. Ausserdem gibt es wie jedes Jahr die gut besuchten Chilbibeizen. Den «alten Kameraden» werden um die Mittagszeit die Güggeli fast aus den Händen gerissen, und der Chäslade Unterägeri lädt die Marktbesucher in seine gemütliche Fonduebeiz ein. «Die Chilbi ist ein Anlass, an dem man einfach schlemmen muss. Ich habe mich schon lange auf mein geliebtes Nougat gefreut», meint Sarah Scherer, 25, aus Unterägeri.

Rasante Fahrt

Auch die elfjährige Lea Moser aus Zug hat schon sehnsüchtig auf den Ägerimärcht gewartet: «Ich habe meiner Freundin versprochen, dass ich an dieser Chilbi mit ihr auf eine gefährliche Bahn gehe», erklärt sie. Die zwei Mädchen steigen wenig später in die «Take off»- Bahn, von der sie rasant im Kreis herum-gewirbelt werden. «Mir ist zwar ein bisschen schlecht geworden, aber es war super!», freut sich Lea nach dem Aussteigen.

Für die weniger wagemutigen und die kleineren Chilbibesucher gibt es noch viele weitere Bahnen, so zum Beispiel die immer beliebten Autoscooter oder die gemächlichere «Fantasy Road». Einige versuchen ihr Glück beim Schiessstand oder beim Entenfischen. Der 12-jährige Unterägerer Timo Huber bevorzugt das Büchsenwerfen. Die ersten Bälle gehen knapp daneben, doch beim zweiten Versuch landet er einen Volltreffer und fegt die Büchsen weg. «Ich mache das jedes Jahr am Ägerimärcht, seit ich klein bin», erzählt er. Einen Preis abzuräumen ist für Timo also Ehrensache. Für dieses Jahr wäre das geschafft, nun gilt es, den nächsten Ägerimärcht abzuwarten. (Nadine Truttmann)