Baar wird zur Hochburg der Musik
Musik
Am zweiten Innerschweizer Musikfest 2024 beweisen sich bis zu 60 Musikgesellschaften in unterschiedlichen Disziplinen.
Baar – Zuletzt haben sich am ersten Innerschweizer Musikfest (IMF) 47 Musikgesellschaften in Hergiswil am See getroffen. Vom 21. bis 23. Juni 2024 begrüsst Baar als nächster Gastgeber die Blasmusik-Freunde. Ein Jahr vor dem Fest laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren.
Es werden etwa 10 000 Besuchende erwartet. Da sich die Massen auf die Festtage verteilen werden, macht sich Maurer, der auch Präsident des Zuger Blasmusikverbands ist, keine Sorgen um die Bewältigung des Grossanlasses. «Die Zuschauenden kommen, um bestimmte Musiken vor Ort zu sehen. Es wird also mehr Rotation zwischen den Leuten geben», sagt er.
Die Anmeldung kommt zu früh
Das OK des Musikfestes rechnet mit bis zu 60 Blasmusikvereinen. Bis jetzt angemeldet seien rund 40. Maurer geht aber fest davon aus, dass sich noch weitere anmelden werden.
Er erklärt, dass die Anmeldung für viele Vereine zu früh komme: «Bis Ende Juni laufen noch andere Musikfeste und -tage, weshalb sich die Vereine erst jetzt mit den Aktivitäten im nächsten Jahr beschäftigten.» Man habe sich deshalb entschieden, die provisorische Anmeldefrist von Ende April zu verlängern. Die definitiven Anmeldungen folgen dann nach den Sommerferien.
Während die Anzahl der Musikgruppen noch unklar ist, sind die Eckdaten der Infrastruktur und des Aufbaus bereits bekannt. Die Lokalitäten seien reserviert und die Sponsorensuche am Laufen. Der Plan sieht vor, dass die Veranstaltungsorte alle in Gehdistanz vom Baarer Bahnhof entfernt sind. Das soll auch dazu beitragen, dass so viele Gäste wie möglich mit dem ÖV anreisen.
Musiktag ist nicht gleich Musikfest
An Musiktagen treten die Vereine mit einem freiwählbaren Programm vor einer Jury auf und erhalten in einem anschliessenden Gespräch ein qualitatives Feedback. Da hier keine Noten vergeben werden, wird auch keine Rangliste geführt. Anders ist es an Musikfesten. Hier werden ein vorgegebenes Aufgaben- und ein frei wählbares Selbstwahlstück nach verschiedenen musikalischen Kriterien mit einem Punktesystem bewertet. Die erreichte Gesamtpunktzahl führt dann zu einer Rangliste. Zudem können sich die Vereine im Vorhinein in eine der 4 Stärkeklassen einteilen. Für jede dieser Klassen wird ein separates Ranking geführt.
Am IMF werden sowohl der Musikfest- wie auch der Musiktagmodus angeboten. Eine weitere Art teilzunehmen ist das Platzkonzert, bei welchem die Vereine ohne Bewertung das Festpublikum unterhalten. Nachdem vormittags die Konzertvorträge in den Wettspiellokalen durchgeführt worden sind, werden sich die Musikkorps am Nachmittag auf der Parademusikstrecke in einer weiteren Disziplin beweisen dürfen. Anders als bei einem Festumzug werden die Gruppen einzeln über die Strecke auf der Dorfstrasse marschieren.
Eine Fachjury bewertet dabei die genaue Ausrichtung der Formationen und auch die musikalische Präsentation. Die Parademusik ist sowohl bei den Teilnehmenden wie auch beim Publikum sehr beliebt und zieht daher viele Zuschauende an.Über die Frage, wie das Innerschweizer Musikfest zustande gekommen ist, freut sich Maurer und erinnert sich: «Vor ungefähr zwölf Jahren sind die Präsidentin und Präsidenten der Musikverbände von Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern und Zug zum ersten Mal zusammengekommen.»
Gemeinsam ist man gross genug
Der Wunsch nach einem Musikfest sei gross gewesen, die einzelnen Verbände, ausser Luzern, aber zu klein. Man beschloss also, sich zusammenzuschliessen. Die Idee sei gewesen, das Fest alle fünf Jahre durchzuführen. Damit habe man jetzt auch einen guten Turnus erwischt, sagt er weiter. 2024 wird das Innerschweizer Musikfest in Baar stattfinden, 2025 das Luzerner und Schwyzer und im Jahr darauf das Eidgenössische. Man komme also gut aneinander vorbei.
Das Ziel sei es, das IMF weiterzuführen. Nachdem Unterwalden als erster Gastgeber nach Hergiswil lud, schlug Maurer den Kanton Zug als nächsten Austragungsort vor. (Text von Meryam Bahi)