Diese Zugerin mischt als Investorin mit

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Die fünfte Staffel der TV-Sendung «Die Höhle der Löwen» startet mit Nicole Büttner-Thiel, KI-Unternehmerin, als neuer Löwin. Sie leitet ein erfolgreiches Start-up und gibt ihr Wissen womöglich bald an einige der 40 teilnehmenden Unternehmen weiter.

  • Nicole Büttner-Thiel ist Teil der «Höhle der Löwen»-Jury. (Bild 3+)
    Nicole Büttner-Thiel ist Teil der «Höhle der Löwen»-Jury. (Bild 3+)

Zug – Wenn fünf Unternehmerinnen und Unternehmer nebeneinandersitzen und gespannt Präsentationen von nervösen Start-up-Gründern und -Gründerinnen zuhören, dann ist es wieder Zeit für die Sendung «Die Höhle der Löwen». Am 31. Oktober startet die fünfte Staffel – mit zwei neuen Jury-Mitgliedern. Neben dem Hautarzt und Unternehmer Felix Bertram aus dem Kanton Aargau wird das Team durch die Zugerin Nicole Büttner-Thiel erweitert.

Sie leitet als CEO ein erfolgreiches, auf künstliche Intelligenz spezialisiertes Start-up. Dass sie einmal auf einem der Jury-Stühle landen würde, war so nicht vorhersehbar. Die 38-Jährige kommt aus der Nähe von Karlsruhe. Dort ist sie aufgewachsen und zur Schule gegangen, bevor sie an der Universität St.Gallen ihr Studium der Volkswirtschaftslehre absolviert hat. «Ich habe mit Praktika bei der Weltbank, der UN und dem Europäischen Parlament angefangen», sagt sie. Damals habe sie etwas im Bereich der Entwicklungshilfe tun wollen. Nachdem es sie dann doch erst in die Finanzbranche verschlagen hat, ist sie heute im Tech-Bereich tätig.

Künstliche Intelligenz von Menschen gemacht

«Ich habe mich mehr mit dem Thema KI auseinandergesetzt und meine erste Firma gegründet», erinnert sie sich. Schnell habe sie gemerkt, dass ihr das Unternehmertum liegt. Sie habe sich daraufhin mit einigen Leuten der Branche ausgetauscht. Heute ist sie CEO des Unternehmens Merantix Momentum. «Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung», sagt sie.

Es war wohl auch die richtige Entscheidung, weil KI gegenwärtig immer zentraler wird. Nicole Büttner-Thiel meint dazu: «KI ist wie Elektrizität und das Internet eine Technologie, die alles verändern wird.» Das Potenzial sei riesig. Dennoch haben viele Angst vor der vermeintlich unberechenbaren Intelligenz. Grund zur Sorge braucht man laut der zwei­fachen Mutter aber keine zu haben: «Angst ist kein guter Ratgeber im Leben. Die Box der Pandora ist geöffnet. Wir können uns also nicht mehr davor verstecken.»

Start-ups brauchen den «Drive»

Wichtig finde sie, dass Unternehmen an dieser Technologie arbeiten. Man dürfe nicht vergessen, dass diese von Menschen und nicht von selbst entwickelt wird: «Wir müssen uns entscheiden, wie wir als Gesellschaft zusammenleben möchten. KI ist ein Tool, das uns bei der Umsetzung helfen kann.» Am Lucerne Dialog, wo sie Co-Präsidentin des Advisory Boards (eine Art Beirat) ist, werde genau das diskutiert: Wie kommen Gesellschaft und KI zusammen?

Die Tech-Branche, in der Büttner-Thiel tätig ist, ist männerdominiert. «Es braucht mehr Frauen und diversere Teams, und das fängt bei den Investoren an.» Das sei auch einer der Gründe, weshalb sie sich dazu entschieden habe, bei «Die Höhle der Löwen Schweiz» mitzumachen. «Ich will Leuten Mut machen, ihre Ideen auf den Markt zu bringen.» Sie selbst hätte niemals gedacht, als Unternehmerin tätig zu werden. Ohne die Unterstützung und den Zuspruch aus ihrem Umfeld hätte sie diesen Weg vielleicht nicht eingeschlagen. «Es verdient Anerkennung, diesen Schritt zu wagen – ‹You need balls›.»

In dieser Staffel haben 42 junge Unternehmen genau diesen Schritt gewagt. Aber nicht jede und jeder bekommt einen Deal. Worauf achtet Nicole Büttner-Thiel bei Start-ups besonders? «Man investiert in die Leute. Ich muss die Passion in den Gründerinnen und Gründern sehen.» Gleichzeitig überlege sie sich aber auch, ob das Marktpotenzial für das Produkt vorhanden ist.

Wer wissen möchte, in welche Start-ups die Zugerin investiert, kann das jeweils Dienstag um 20.15 Uhr auf 3+ verfolgen. Denn auf die Frage, ob sie sich auch an Unternehmen wagt, die nichts mit ihrer Branche zu tun haben, sagt sie nur: «Stay tuned.» (Text von Meryam Bahi)