Verantwortliche sind positiv überrascht

Kunst & Baukultur

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Fast 9000 Besucher haben im vergangenen Jahr das Museum Burg Zug besucht – trotz Einschränkungen.

Zug – Ins Jahr 2021 startete das Museum Burg Zug im Lockdown: Die Ausstellungen waren geschlossen, einzig Schulklassen durften das Museum besuchen. Im März öffnete das Museum seine Tore erneut und erlebte einen Frühling mit vielen Besucherinnen und Besuchern, schreibt Miriam Wismer, Marketing und Kommunikation beim Museum, in einer Mitteilung. Die Sonderausstellung «Schnee war gestern – in den Voralpen» ging in die Verlängerung und zog bis zu ihrer Schliessung im August während 36 Wochen Laufzeit 6675 Interessierte an.

Doch nicht nur in Bezug auf Besucherfrequenzen war im Frühling einiges los. Mit den im April 2021 neu eingeführten Samstagsöffnungszeiten, stehen nun den Besucherinnen und Besuchern jeweils ab 10 Uhr vier weitere Stunden für den Aufenthalt zur Verfügung. Auch im Hintergrund tat sich in dieser Zeit vieles, so Wismer weiter. Ab Juni konnten zwei neue Stellen in der Verwaltung des Museums besetzt werden. So erhielt die Sammlung weitere personelle Unterstützung, um auf die im Vorjahr sprunghaft angestiegene Anzahl der Sammlungsanfragen und der in die Sammlung aufgenommenen neuen Objekte reagieren zu können.

Neue Möglichkeiten dank digitaler Angebote

Viele Zuger Schätze und Kulturgüter bleiben somit für die Nachwelt erhalten und bereichern möglicherweise schon bald auch die eine oder andere Ausstellung. Ebenfalls im Juni startete das sogenannte «Transformationsprojekt», das von der Einwohnergemeinde Zug ermöglicht wurde. Das Museum kann damit den notwendigen Schritt in die digitale Zukunft machen: «Beispielsweise durch ein Besucherzählsystem im historischen Gebäude oder durch den Aufbau einer neuen Website (Veröffentlichung im Frühling 2022) mit integrierter digitaler Sammlung, Videocasts und Podcasts erhält das Museum neue Möglichkeiten, sowohl für einen zeitgemässen Auftritt wie auch für effiziente betriebliche Strukturen», steht in der Mitteilung geschrieben.

Im August erlebte das Museum Burg Zug den Besucherrekord des Jahres. Der erfreuliche Höhepunkt des Besucherinteresses war jedoch leider nicht von langer Dauer. Die nächste Coronawelle und die damit eingeführten und verschärften Zertifikatspflichten verursachten abermals einen markanten Rückgang. Dafür begannen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Hintergrund mit den Vorbereitungen für die kommende Sonderausstellung «Braun. Vieh. Zucht.», mit welcher das Museum ab April 2022 dazu einlädt, der meist als alltäglich wahrgenommenen Nutztierhaltung besondere Aufmerksamkeit in kulturgeschichtlichen Perspektiven zu schenken.

Mit Ende des Jahres übergab Marco Sigg die Museumsleitung in neue Hände. Marco Sigg hat das Museum als Direktor während der letzten sieben Jahren geführt und geprägt. Der Stiftungsrat des Museums in der Burg Zug wählte als Nachfolger ab 1. Januar 2022 Historiker Walter Bersorger.

Trotz der schwierigen Umstände, die die Pandemie auch im Jahr 2021 mit sich brachte, darf das Museum Burg Zug eine positive Bilanz ziehen. Niemand hätte erwarten dürfen, dass insgesamt 8904 Menschen (5337 Erwachsene und 3567 Kinder/Jugendliche, das sind 46 Prozent mehr als im Vorjahr) den Weg ins Museum finden. Auch die übrigen Zahlen sind erfreulich: 62 Schulklassen vermochte das Museum zu begeistern, 50 Veranstaltungen konnten erfolgreich durchgeführt und 21 private Gruppen durch das Museum geführt werden.

Die Sammlungsbetreuung durfte 50 Anfragen bearbeiten und 122 Objekte neu in die Sammlung aufnehmen. «Die bescheidenen Hoffnungen der Museumsleitung und der Angestellten auf ein betrieblich in jeder Hinsicht erfolgreiches Jahr wurden dank des Zuspruchs der Bevölkerung mehr als erreicht», schliesst die Mitteilung ab. (cro)