Steinhausen – Die Sonne brennt heiss vom Himmel und lässt den Schweiss perlen auf den Gesichtern der zahlreichen jungen Männer und Frauen, die am Steinhauser Waldrand werken: Sie hämmern, sägen, schleifen, malen und basteln mit Leidenschaft für die 15. Ausgabe des Waldstock-Open-Air-Spektakels. Das Festival findet vom 30. Juli bis am 2. August statt und bietet ein vielfältiges Programm mit Künstlern, Musikern, Komikern und Filmen (siehe Box). Besonders ist dieses Jahr, dass sich das Waldstock über vier anstatt nur drei Tage erstreckt: Gestartet wird bereits am Mittwoch – mit einem Jubiläumsabend.

Arbeit lässt sich sehen

«Wir sind gut im Zeitplan», freut sich Tobias Glauser (24), der Medienchef des kleinen, aber feinen Festivals. Die Helfer gestern waren es rund 50 – hätten bis jetzt ihr Bestes gegeben. Ihre Arbeit kann sich sehen lassen: Das Bistrozelt und die beiden Bühnen stehen, die Gerüste der berühmt-berüchtigten Cubabar und der anderen zwei Bars sind im Aufbau oder stehen bereits, in der Mitte des Platzes entsteht ein hölzerner Turm. Kurz: Es geht mächtig etwas auf dem Areal.

Lorena Cerletti streicht gerade mit ihren Kolleginnen Holzplatten farbig an: Sie dienen später als Wände der Cubabar, einer Baute, die einem Flugzeughangar ähnelt. Zum dritten Mal hilft die 18-jährige Steinhauserin beim Aufbau mit und hat Spass dabei: «Das Waldstock hat einen besonderen Charme. Es ist klein, gemütlich, und man trifft viele Leute.» Ein paar Meter entfernt vermisst Hannes Wettach gerade eine Holzplatte. Hier entsteht eine weitere Trinkstätte – mit einem ganz besonderen Bauwerk: Von der Bar aus wird ein Modellbähnli bis über die Hauptbühne fahren. «Es trägt den Namen Drahtseilbahn Waldstock–Sebeliboden», erzählt der 32-jährige Baarer. Die Bar sei quasi die Wartehalle, in der auch originelle Requisiten wie eine ausgediente SBB-Uhr nicht fehlen. Hannes Wettach hilft seit acht Jahren beim Aufbau mit. Für ihn ist die Arbeit im Freien ein Ausgleich zum Alltag: «Ich komme vom Bildschirm weg, das tut gut.»

Die Cubabar ist einer Flugzeughalle nachempfunden, eine Drahtseilbahn wird gebaut vieles auf dem Waldstock-Gelände erinnert irgendwie ans Thema Verkehr. Doch das ist nicht das Motto, wie Tobias Glauser aufklärt. Man habe sich das Thema «Gegensätze» ausgesucht. «Aber unsere Mottos können ja bekanntlich sehr vielfältig interpretiert werden.»

Neue Checkliste

Zum ersten Mal arbeitet das Waldstock-Organisationskomitee heuer mit einer neuen Checkliste für Open Airs. Die Baudirektion hat das Papier, in dem alle Regeln für Freiluftveranstaltungen aufgeführt sind, kürzlich erstellt. Am Waldstock wird es nun «getestet». «Für uns ändert das nicht viel», erklärt OK-Präsident Ivo Achermann. Man habe in den vergangenen Jahren ebenfalls mit einer Checkliste gearbeitet einfach mit einer eigenen. «Die Liste ist ein gutes Instrument», zeigt sich Achermann überzeugt.

Noch vier ganze Tage haben die fleissigen Helfer Zeit, den kleinen Mikrokosmos fertig zu bauen. Am Mittwoch ist es dann so weit: Das Festival zum Verweilen und Träumen geht in seine 15. Jubiläumsrunde. (Rahel Hug)

Hinweis

Der Eintritt zum Jubiläumsabend kostet 15 Franken. Eine Tageskarte für Donnerstag, Freitag oder Samstag kostet im Vorverkauf (VVK) 25 Franken, an der Abendkasse (AK) 30 Franken. Ein Dreitagespass (Do/Fr/Sa) kostet 55 (VVK) bzw. 70 Franken (AK). Vorverkauf: www.waldstock.ch, Braui Markt, Baar; Welcome, Zug; Chäshuus GmbH, Steinhausen.

 

Es wartet ein buntes Programm

PROGRAMM. Die 15. Ausgabe des Waldstock-Open-Air-Spektakels wartet mit einer bunten Mischung aus Musik, Artistik und Kino auf: