Waldstock ist auch was für Rotkäppchen

Dies & Das, Theater & Tanz, Musik

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Die Sonne knallt, im Schwimmbecken neben der Bar wird geplanscht, und Frozen Margarita verkauft sich an diesem Nachmittag besonders gut.

  • Cornelia Lang bastelt mit Tochter Louisa eine Rotkäppchenmütze. (Stefan Kaiser)
    Cornelia Lang bastelt mit Tochter Louisa eine Rotkäppchenmütze. (Stefan Kaiser)

Steinhausen – Während die älteren Festivalbesucher versuchen, im kühlen Nass oder mit einem erfrischenden Getränk faul im Schatten liegend, der Hitze zu trotzen, sind die Kleinsten schon deutlich aktiver.

Jeweils am letzten Tag des Festivals ist das Waldstock-Open-Air auch eine beliebte Anlaufstelle für Kinder und Familien. Der Kindernachmittag lockt mit einem fantasievollen Parcours über das ganze Gelände. Passend zum diesjährigen Motto «Sagenhaft» haben sich die beiden Pfadifrauen Tatjana Bolliger aus Hünenberg und Marianne Rast aus Cham allerlei märchenhafte Aufgaben einfallen lassen, um die Kinder auf Trab zu halten.

Märchenhafter Postenlauf

Zehn verschiedene Stationen gilt es zu durchlaufen, bei jedem Posten gibt es einen Stempel auf den persönlichen Waldstock-Pass, und am Schluss winken zur Belohnung ein Ballon und verschiedene kleine Preise.

Obwohl es nicht auf die Reihenfolge ankommt, ist «Rotkäppchen» der beliebteste Startpunkt. Die selbst bemalten roten Kopftücher, die hier entstehen, schützen fortan vor der heissen Sonne. Beim Posten «Rapunzel» sind starke Muckis verlangt: Auf einem Skateboard stehend, müssen sich die Kleinen mit Hilfe eines Seils eine Holzrampe hinauf ziehen. «Aschenputtel» hingegen erfordert Geduld und Fingerspitzengefühl. Aus drei mit Sägespänen gefüllten Kisten sollen farbige Murmeln heraus gesucht werden. Und bei «Frau Holle» gilt es, durch die Luft wirbelnde Federn einzufangen, bevor bei einem weiteren Posten der Bauch eines dicken grauen Wolfes mit Steinen zu füllen ist, um die sieben Geisslein zu befreien.

Die Kleinen bringen frischen Wind

Das Konzept scheint gut anzukommen. Trotz der heissen Temperaturen finden sich im Laufe des Nachmittags immer mehr Kinder mit ihren Eltern ein und machen sich motiviert an den Märchen-Parcours. Seit Beginn des Waldstock-Open-Airs gibt es den Kindernachmittag. «Mittlerweile braucht es gar keine Werbung mehr dafür», sagt Tatjana Bolliger, «die Eltern wissen schon Bescheid, und jedes Jahr nehmen etwa 150 Kinder teil.» Ursprünglich als Dankeschön für die Bevölkerung und als Möglichkeit für Familien, das Festival kennen zu lernen, hat der Kindernachmittag noch einen weiteren positiven Effekt, weiss Marianne Rast: «Ohne diesen Programmpunkt wäre das Gelände am letzten Nachmittag ziemlich ausgestorben.»

Die Generationen vermischen sich ganz unkompliziert beim Waldstock- Open-Air. Während im schattigen Pavillon bereits wieder Live-Musik gespielt wird, suchen immer noch etliche kleine Rotkäppchen die letzten Posten. Zum Schluss spielt der Liedermacher Bruno Hächler noch ein Mundart-Konzert eigens für die Kinder, die nun das Tanzbein schwingen, vielleicht auch schon einmal für zukünftige Festivals üben. (Sarah Schlüter)

Waldstock: Mehr Bilder vom Festival gibt es unterwww.zugerzeitung.ch/bilder