Samstag 22. November 2025 bis Sonntag 30. November 2025

Spotlight Atelier mit Quido Sen

Kunst & Baukultur, Kinder

Gewürzmühle, Zug

  • Datum 22.11.2025  10:00 - 23:00
    23.11.2025  10:00 - 23:00
    28.11.2025  12:00 - 23:00
    29.11.2025  10:00 - 23:00
    30.11.2025  10:00 - 17:00
  • Ort Gewürzmühle, Zug
  • Link
  • Preis Eintritt frei
  • Kategorie Kunst allgemein
  • Zielgruppe Auch für Kinder empfehlenswert, Auch für Schulklassen geeignet (Spezialangebote), Offen für alle

Der in Baar lebende Künstler Quido Sen hat in den Ausstellungsraum ein Objekt gestellt, das an eine grobe Skizze eines Körpers erinnert. Mit dem ausgeklügelten System eines wirklichen Körpers will es der Künstler jedoch gar nicht aufnehmen. Das Skelett seines Werks ist aus Bauplatten gezimmert, daran hängen Rohre aus rostigem Maschendraht. Darin liegt ein roter Schlauch, durch den eine Flüssigkeit gepumpt wird: vom roten Herzstück, in dem PET-Flaschen knirschen, hin zu einer transparenten Hülle. Dann fliesst die Flüssigkeit zurück, die Hülle sackt zusammen. Eine Weile steht der Prozess still – und beginnt von vorn.

Das Objekt ist eine eindrückliche Vergegenwärtigung sowohl der Energie als auch der Zerbrechlichkeit des Lebens. Die verwendeten Materialien deuten weiter darauf hin, dass dieses Leben bereits einige Jahre auf dem Buckel hat. Und doch pocht, fliesst und atmet es rhythmisch vor sich hin. Wenn jedoch die Flüssigkeit abzieht, die Hülle zusammensackt und das Objekt stillsteht – ohne Vorwarnung und unberechenbar lange –, stellen sich neue Gedanken ein. Vielleicht spiegelt das Werk auch die schwer durchschaubaren Wechsel sozialer und politischer Systeme, die Körpern Energie schenken oder sie aussaugen, ohne dass diese es beeinflussen können.

Zu möglichen Bedeutungen äussert sich Quido Sen selbst nicht. Sollte in der Konstruktion eine tragische Note mitschwingen, so federt er sie stets durch die lustvolle Arbeit mit Schrott und sichtbarer Elektronik ab. Gerade diese handwerkliche Freiheit, gepaart mit unerschütterlichem Optimismus und Schaffensfreude, verleiht dem Werk seine besondere Wirkung.