Jahresausflug der Trachtengruppe

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Der diesjährige Ausflug führte die Trachtengruppe Risch-Rotkreuz ins Glarnerland nach Elm. Das Martinsloch enttäuschte, eine Fabrik hingegen begeisterte die Gäste aus dem Kanton Zug.

Rotkreuz – Nach pünktlicher Abfahrt in Rotkreuz führte uns Buschauffeur Kobi über den Hirzel nach Wesen. Im Hotel Schwert gab es in der schattigen Laube Kaffee und Gipfeli. Anschliessend ging es ohne Halt bis Elm. Dort befindet sich inmitten heimeliger Holzhäuser nahe der Kirche eine Schiefertafelfabrik. Barbara Rhyner, eine waschechte Elmerin, erzählte uns in urchigem Glarnerdialekt die Geschichte des Elmer Bergsturzes von 1881 und erklärte die Herstellung von Schiefertafeln. 

Die Schieferverarbeitung brachte damals Arbeit ins Tal. Im Jahr 1878 beschlossen die Bürger von Elm, den durch konzessionierte Unternehmen durchgeführten Abbau in die eigenen Hände zu nehmen. Viele Kleinbauern und deren Söhne fanden so Arbeit. 

Durch die Aushöhlung des Plattenberges entstanden Bewegungen am Berg. Zunehmend häufiger Steinschlag und Abbrüche deuteten auf eine Katastrophe hin. Die Mahner fanden kein Gehör. Dabei verloren 114 Menschen ihr Leben, 83 Gebäude wurden zerstört.

Stiftung rettet Fabrik und deren Einrichtung

Rund zehn Jahre nach der Bergsturz-Katastrophe nahm man den Schieferabbau wieder auf. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges erfolgte die endgültige Einstellung. Die Schiefertafelfabrik wurde jedoch weiter betrieben. 

Aus krankheitsbedingten Gründen musste der Betrieb 1983 aufgegeben werden. Dank der Stiftung «Pro Elm» konnte das Fabrikgebäude mitsamt allen noch funktionstüchtigen Maschinen und Einrichtungen übernommen werden. 

Das bekannte Martinsloch machte uns keine Freude. Immer wieder zogen dort Nebel­schwaden vorbei. Der Sage nach schleuderte der heilige Martin einst ­einen schweren Stab mit eiserner Spitze gegen einen Riesen, der Schafe stehlen wollte. Der Stab verfehlte schliesslich den Dieb und durchbohrte den Berg.

Erwartungen nicht enttäuscht

Nach all diesen interessanten ­Informationen war der Appetit auf ein feines Mittagessen im Hotel Elmer gestiegen. Unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Anschliessend besichtigten wir noch das schöne Dorf Elm. Um 15.20 Uhr starteten wir zur Heimfahrt. Einen letzten ­Zwischenhalt gab es in der Biberegg. 

Unsere Präsidentin Marianne Zemp dankte unserem Reiseleiter-Paar Cécile und Paul Schwerzmann für die Organisation dieses schönen und interessanten Tages. Glücklich kehrten wir rechtzeitig zurück nach Rotkreuz.

Für die Trachtengruppe Risch-Rotkreuz: Edi Lienert