Im Hirschensaal fand zum ersten Mal ein Kunstmarkt statt

Dies & Das

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Die Kulturaktivitäten im Hirschensaal sind mit diesem Anlass zu Ende gegangen: Susanne Albrecht und Roland Schlumpf denken bereits an eine Neuauflage im nächsten Jahr.

Zug – Immer mehr Leute strömen am vergangenen Samstagnachmittag in den Hirschensaal, wo erstmals ein Kunstmarkt stattfindet. Auch wenn manche Leute Mühe mit dem Finden des Eingangs haben, kommen Paare mit Kinderwagen, Leute mit Hund, Ältere mit Rollstuhl und Rollator vorbei, um sich die Werke der Kunstschaffenden anzusehen oder etwas zu kaufen.

Das Angebot der 22 Künstlerinnen und Künstler ist breit und umfasst gegenständliche und abstrakte Malereien, Zeichnungen, Skulpturen, Porzellan, Glasarbeiten und Fotografie. «Meinst du das oder dasjenige dahinten», ist hie und da zu hören.

Musikalische Begleitung mit Brass-Posaunenquartett

Der Zustrom ist rege und die Stimmung gut. Zudem kann man sich mit Bekannten oder Kunstschaffenden treffen. Eine von ihnen ist Lisbeth Knüsel, die Acrylmalerei mit Metallobjekten verbindet und ausstellt, sie sagt strahlend: «Der Kunstmarkt ist eine super Idee, auch wenn es viel Arbeit gibt.» Nelly Strässle begründet ihren Besuch so: «Ich kenne hier viel Kunstschaffende. Aber ich schaue gerne die Werke an, vielleicht entdecke ich einen neuen Künstler oder neue Ideen.» Schon etwas gekauft hat Ruth Tschannen. «Das Bild hat mich wegen der Frau darauf und seinen Farben angesprochen.» Nicht alle Kunstschaffenden können Werke an den Mann oder die Frau bringen. «Die meisten Leute haben schon genug daheim», sagt Silvia Bernasconi, doch die Idee mit dem Kunstmarkt sei gelungen: «Es ist gut, diesen schönen Raum zu nutzen.» Stimmungsvoll umrahmt das Slide-Brass-Posaunenquartett, das querbeet durch die Musikgeschichte den Anlass umrahmt und das Publikum erfreut.

Sehr zufrieden mit der Resonanz

Der Kunstmarkt bildete den Abschluss der kulturellen Zwischennutzung des Hirschensaals. Alle neun Veranstaltungen mit Kunstausstellung mit Konzerten, Kurzfilm, Lesungen und dem Kunstmarkt sind von Roland Schlumpf und Susanne Albrecht initiiert und durchgeführt worden. Beide strahlen am Samstag.

«Es könnte nicht besser sein, wir sind sehr zufrieden mit den Besuchenden. Es war total schön. Wir konnten die Arbeit gut bewältigen, dank einiger Helfenden, sagt Roland Schlumpf. An den Konzerten seien fast alle Plätze besetzt gewesen, obwohl sie weniger erwartet hatten. «Zuerst wollten wir nur ein verlängertes Wochenende organisieren. Aber der Aufwand wäre zu gross gewesen, denn der Raum war leer, und wir mussten alles Mobiliar selber bringen. Die Stellwände hier konnten wir von der Kunstpause leihen.»

Rückblickend bestätigt auch Susanne Albrecht, dass die Vernissage mit dem Konzert am Abend vom Zustrom her der Höhepunkt gewesen sei. Die Ausschreibung für den Kunstmarkt habe eine gute Resonanz gebracht. Die Kunstschaffenden, zu denen auch Albrecht und Schlumpf gehören, hätten das Konzept befürwortet, das die Menge der Werke, deren Grösse und Preis limitierte. «So konnten sie ihre Werke einmal in einem anderen Rahmen zeigen.» Der einzige Anlass, der wenig Resonanz hervorrief, bildete die Lesung für die Kinder. «Veranstaltungen für die Kinder würden wir künftig in Zusammenarbeit mit den Schulen machen», so Schlumpf.
Und wie sieht es nächstes Jahr aus, gibt es eine Neuauflage? Roland Schlumpf sagt: «Wenn die Finanzierung klappt, geht es nächstes Jahr mit neuen Ideen weiter.» Diesmal seien ihnen die Sponsoren, Private und öffentliche Hand, sehr entgegengekommen, keiner hat abgesagt. «Ich denke, wir können das Budget einhalten, obwohl wir an den Anlässen jeweils eine Kollekte durchgeführt haben. Wahrscheinlich bleibt etwas übrig. Positiv war sicher der unkomplizierte Zugang. Es gab sogar Stammgäste, und einer sagte mir, er habe einen Festival-Pass gelöst.» (Text von Monika Wegmann)