Das Kunsthaus Zug verzeichnet ein Rekordjahr

Kunst & Baukultur

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20688 Personen besuchten 2018 die Ausstellungen im Kunsthaus Zug. Es ist somit das bisher besucherreichste Jahr. Ein Highlight war die grosszügige Schenkung von Werken des ungarischen Fotografen und Schriftstellers Péter Nádas.

  • Besucher der Ausstellung «Humor des Daseins». Bild Oliver Baer/PD
    Besucher der Ausstellung «Humor des Daseins». Bild Oliver Baer/PD

Zug – Gleich drei der vier Wechselausstellungen brachten dem Kunsthaus Zug 2018 besonders viele Gäste ins Haus. Zu Jahresbeginn bis Mitte Februar war die Retro­spektive über Christa de Carouge zu sehen (7705 Besucher, nur 2018). Die Stoffkünstlerin verstarb am 17. Januar 2018 ganz ­unerwartet. Hatten schon vorher viele Menschen ihre Ausstellung sehen wollen, nahm der Besucherstrom nach ihrem Tod derart zu, dass die Infrastruktur des Kunsthauses gar an ihre Grenzen stiess. Am Samstag, 23. Februar, um 11.45 Uhr, wird im Kino Seehof in Zug der Dokumentarfilm präsentiert, den der Zuger Filmemacher Remo Hegglin im Auftrag des Kunsthauses Zug erstellte, um die Entstehung, Umsetzung und Durchführung der Ausstellung Christa de Carouge zu begleiten.

Ab März folgten gleich zwei Sammlungsausstellungen, feierte doch die Stiftung Sammlung Kamm 2018 ihr 20-jähriges Bestehen. Bei der Ausstellung «Wien zu Europa» (5921 Besucher) kamen insbesondere die Klimt- und Schiele-Liebhaber auf ihre Kosten. Für einmal mussten keine Besucher abgewiesen werden, weil die Sammlung aus Platzgründen nicht zu sehen war.

Die darauffolgende Ausstellung «Sammlung zur Sammlung» (1528 Besucher), die zeitgenössische Interpretationen historischer Werke der Sammlung in den Fokus rückte, wies wohl nicht zuletzt wegen des anhaltend schönen Sommerwetters tiefere Besucherzahlen auf. Auch das parallel präsentierte fotografische Werk des ungarischen Schriftstellers Péter Nádas mit seinen neuen Digitalfotografien musste dem Angebot im Freien trotzen; erfreulicherweise schenkte der Künstler diese Arbeiten dem Kunsthaus.

Und schliesslich spielte die grosse Sonderausstellung «Komödie des Daseins. Kunst und Humor von der Antike bis heute» (5534 Besucher, nur 2018) nochmals hohe Besucherzahlen ein. Während der gesamten Dauer dieser Ausstellung wurden fast täglich Veranstaltungen angeboten, insgesamt waren es deren 80.

Das Kunsthaus ist allgegenwärtig

Im vergangenen Jahr fanden zu den total 130 regulären Programmveranstaltungen zusätzlich 68 private Führungen statt. Rund 80 Schulklassen von Kindergarten bis Berufsschule, 14 Gruppen mit Studierenden und 30 Kitas besuchten im Rahmen ihres Unterrichts die Ausstellungen. Wie immer nicht mitgezählt wurden die vielen Personen, welche die Kunstwerke im öffentlichen Raum besuchen, wie die begehbare Stahlskulptur «Seesicht» von Roman Signer oder Ilya und Emilia Kabakovs «The Ship of Tolerance» im Brüggli. Und wie viele gehen oder sitzen auf Tadashi Kawamatas Holzstegen ohne zu wissen, dass es sich dabei um Kunstwerke handelt? Auch das kann Kunst. (fae/pd)