Soll das «Waldstock» noch wachsen?
Musik
Über den Monatswechsel findet in Steinhausen die 25. Ausgabe des Festivals in Steinhausen statt – das OK stellt sich grundsätzliche Fragen.
Steinhausen – Am Rande des Steinhauser Waldes wird auch dieses Jahr das Waldstock-Open-Air gefeiert. Die Organisierenden laden vom 31. Juli bis 2. August zur Jubiläumsausgabe. Seit 25 Jahren treffen sich auf dem kleinen Festivalgelände in Steinhausen Musikliebhabende, Filmfans und Familien, um gemeinsam drei Tage Kultur unter freiem Himmel zu erleben.
Mit rund achtzehn Musikerinnen und Musikern, einem vielfältigen Filmprogramm, einem Jassturnier und Kinderunterhaltung feiert das grösste Open Air im Kanton Zug während drei Tagen seinen runden Geburtstag.
Die Vorbereitungen für die Jubiläumsausgabe begannen bereits während des letztjährigen Waldstock. Jonas Mehr und Laura Thomann stellten damals schon das diesjährige Programm zusammen. Dabei werde vor allem darauf geachtet, dass lokale Künstler vertreten seien, aber auch internationale Neuentdeckungen. Aktuell konzentriere sich das Organisationskomitee vor allem auf den Aufbau. «Bald kommt die Erntezeit und wir freuen uns», sagt Laila Koller, Präsidentin des Organisationskomitees.
Bei der Helfersuche sei das Organisationskomitee ein wenig gefordert. «Das Thema Ehrenamtlichkeit passt nicht mehr ganz in den Zeitgeist, das macht es immer schwieriger, Helfende zu finden», sagt Koller. Sie merke, dass immer weniger Leute dazu bereit sind, ihre freien Tage «aufzuopfern». Vor allem im Gastrobereich werden jedes Jahr helfende Hände gesucht. Aktuell sind ungefähr 500 Helfende bereit, bei den Vorbereitungen und während des Festivals mitanzupacken. Wer sich noch engagieren möchte, kann sich direkt über die Website des Waldstock melden.
Ein Ringen um die Einzigartigkeit
Auch ein Gleichgewicht zu finden, bereite oftmals Schwierigkeiten. «Wir stellen uns einfach die Frage: ‹Wie gross können wir das Waldstock noch machen, ohne dass wir unsere Einzigartigkeit verlieren?›», erklärt Koller. Jedoch kämen durch Werbung in den sozialen Medien und in den Printmedien jährlich neue Gesichter an den Steinhauser Waldrand und das Festival bleibe einzigartig.
Für jemanden, der das Waldstock nie erleben durfte, beschreibt Koller das Festival als ein musikalisches und kulturelles Erlebnis, bei welchem das Herzblut deutlich spürbar ist. Auch musikalisch bleibe das Festival seinen Wurzeln treu: Es seien wieder neuartige Musiker und Musikerinnen aus dem Bereich Hip-Hop und Indie-Pop vertreten. Wer Filme mag, kommt ebenfalls auf seine Kosten, denn auf der Festival-Leinwand werden über alle drei Tage verschiedenste Filme aus Schweizer Produktion gezeigt. «Wir haben eng mit den Zuger Filmtagen zusammengearbeitet, um ein abwechslungsreiches Programm aufzustellen», sagt Koller.
Auch kulinarisch bietet das Festival einiges. Neu dieses Jahr ist eine «Wrapperia», bei der die Besucherinnen und Besucher ihre eigenen Kreationen ausprobieren können. Auch ein Flammkuchenstand wird auf dem Gelände sein, der mit frisch zubereiteten Flammkuchen überzeugt. Das diesjährige Motto des Steinhauser Open Airs lautet «umZug», wobei der Interpretation freien Lauf gelassen werden kann. «So kann es sein, dass es dabei um den Kanton Zug, um das Verkehrsmittel Zug oder um einen tatsächlichen Umzug geht. Die verschiedenen Bedeutungen werden auch auf dem Festivalgelände zu sehen sein», erklärt Laila Koller.
Freiwilligenarbeit zahlt sich aus
Für die Präsidentin, die das Festival seit 2023 leitet, handelt es sich um mehr als nur einen Event. Laut ihr ist es ein Herzensprojekt. Das ganze Organisationskomitee arbeite freiwillig und opfere sehr gerne viel Zeit, um für alle ein unvergessliches Open-Air-Erlebnis zu kreieren. «Es ist aus persönlicher, aber auch aus kultureller Hinsicht ein fester Bestandteil unseres Sommers. Da nehmen wir uns gerne Zeit», so Koller.
Auch künftig wird dieser feste Bestandteil erhalten bleiben. Laut Koller werde weiterhin versucht, mit der Zeit mitzugehen, aber auch einzigartig zu bleiben und aufkommenden Künstlerinnen und Künstlern eine Bühne zu bieten.
Hinweis
Mehr Informationen auf
www.waldstock.ch.
(Text: Valérie Kälin)