Steinhausen – Kultur Steinhausen konnte nach einem coronabedingten Unterbruch die zweite Phase ihres Programms eröffnen. Der zweifache Schweizer Meister im Poetry-Slam, Christoph Simon überzeugte das Publikum mit seiner subtilen Mimik, mit seinem trockenen Humor und mit seiner sprachlichen Präzision und kam dabei völlig ohne Requisiten aus.

«Wer bin ich, was will ich sein und wie werde ich, was ich sein will?» Diese grossen Fragen treiben Christoph Simon in seinem Programm «Der Suboptimist» um. Er nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise im VW-Bus. Mit dabei sind drei Charaktere: Fäbu der Fahrer, ein Althippie, seine lesbische Hausärzten Gloria und er selbst, ein schrulliger Poet.

Seine Figuren zeigen die Skurrilitäten des Alltags auf, wie beispielsweise der Poet, welcher mit wasserfestem Filzstift in der Badewanne auf Eingebung hofft, der Lebensberater für Gloria, die er mit absurden Rezepten gegen ihren Lebensfrust eindeckt oder die Zügelmänner, welche die vegetarische Paella mit Cervelat und Aromat nachwürzen.

Der Mensch sucht einen Grund, glücklich zu sein. Und für Christoph Simon bedeutetet Glück, einen eigenen Fahrer zu haben.

Und wenn auch am Schluss des vergänglichen Abends die Antworten auf die existenziellen Fragen nicht vollumfänglich geklärt sind, so weiss das Publikum dann doch, wer für das Absaufen der Arche Noah verantwortlich war. Herr und Frau Specht.

Für Kultur Steinhausen: Ivo Studer