Schulkinder zeigen bunte Kunst

Kunst & Baukultur

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Zum ersten Mal stellt die Z-Galerie Baar Werke von Schülern und Schülerinnen des Instituts Montana Zugerberg aus.

  • Schülerin Sarah Maxima Wilhelm mit ihrer selbst gemachten Maske. (Bild Stefan Kaiser)
    Schülerin Sarah Maxima Wilhelm mit ihrer selbst gemachten Maske. (Bild Stefan Kaiser)

Baar – Man sollte die Welt öfter mit Kinderaugen sehen, sagt man, denn Kinder nehmen die Welt ohne Scheu und Vorurteile wahr. Zwar sind die 40 Schülerinnen und Schüler der Klassen sechs bis acht vom Institut Montana am Zugerberg im Teenageralter. Ihre aktuellen Kunstdarstellungen in der Z-Galerie Baar widerspiegeln jedoch eine unbekümmerte, kindliche Fantasie.

Die Ausstellung, die noch bis morgen zu sehen ist, stellt ihre Abschlussarbeiten aus vier verschiedenen Projekten vor. Organisiert wurde sie von ihrer Kunstlehrerin Anna Azpeitia, die selbst eine Künstlerin ist. «Bildende Kunst ist ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung am Institut Montana. In diesem Fach erlernen die Schülerinnen und Schüler wichtige Prozesse, um ihre Kreativität zu fördern.» Doch auch ihre Herkunft macht die Ausstellung zu einem kunterbunten Mosaik, denn insgesamt sind hier 20 Nationalitäten vertreten.

Durch Inspiration eigene Werke schaffen

Als Aufgaben stellen die jungen Kunstschaffenden Arbeiten aus vier verschiedenen Projekten her. Sie modellierten Masken aus Pappmaché oder Gipsbinden, skizzierten Comicfiguren, malten Landschaften mit Wasserfarben und erstellten Reliefdrucke mit Linolschnitten. Grundlegend für die Ergebnisse der vier Projekte war eine Folge von vier Schritten, wobei sich die Schülerinnen und Schüler zunächst durch die Arbeiten anderer Künstler inspirieren liessen und verschiedene Kunsttechniken erlernten.

Sie besuchten gemeinsam die Maskenausstellung im Museum Rietberg, um anschliessend ihren eigenen Werken eine ähnliche, individuelle Vielfältigkeit zu verleihen. Beim Projekt der Maskenherstellung stand ihnen zur Wahl, ihrer eigenen Maske eine spezielle Funktion zu geben und einen eigenen Charakter zu verleihen.

So verzierten sie diese unter anderem mit den Farben und Motiven ihrer Herkunftsländer, schufen prächtige Herrschermasken für Krieger aus fernen Fantasiewelten oder kreierten venezianische Masken mit vielerlei Schmuck und Federn. Erstaunlich zu erkennen waren auch die tiefsinnigeren Noten, die einige der Masken bekamen. So wollte eine Schülerin mit ihrem Werk «Wildflowers» die menschliche Zweigesichtigkeit darstellen, die Täuschung durch das äussere Schöne, das einen hässlichen Kern verbirgt.

Eindeutig wird durch die Ausstellung die Ausgeglichenheit zwischen dem konventionellen und modernen Lernen am Institut Montana. Während das Benutzen von Computern durchaus auch das Lernen online ermöglicht, wie zum Beispiel während der Reisequarantänen letzten Dezember, so werden Examen mit der Hand geschrieben.

Zwischen Disziplin und modernem Lernen

Auch bei den vier Projekten der Schüler wurde komplett auf die Unterstützung moderner Technik verzichtet. Beim Planen und Skizzieren der Comicfiguren lernten die Schüler, auf Modellbögen die Proportionen und Merkmale der Figuren beizubehalten. Erstaunlich ist hier auch die Einstellung einiger jüngerer Schüler, was Disziplin angeht.

Der 13-jährige Benedikt Gaertner, der mit seiner farbigen Maske «Krampus» auf das Rügen von unartigen Kindern hindeutet, sagt selbstbewusst: «Es ist nicht schlimm, wenn man Kindern schon früh Disziplin und Respekt gegenüber anderen beibringt. In späteren Jahren wird das deutlich schwieriger.» Die Ausstellung zeigt eine wunderbare Welt von begabten Jugendlichen mit reinen Seelen, die ihre kindliche Fantasie noch hoffentlich lange behalten werden. (Text von Katarina Lancaster)