Rhythmische Tänze auf eisernen Sohlen

Theatre & Dance

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Die nationale Elite der Stepptänzer hat sich im Lorzensaal getroffen. Es ging um Ausdruck und Präzision und um den Meistertitel.

  • Stepptänzer sind auch Perkussionsmusiker mit den Füssen: Elias Ziegler und Vivienne Sommer zeigen im Duo, was sie können. (Bild Christoph Borner-Keller)
    Stepptänzer sind auch Perkussionsmusiker mit den Füssen: Elias Ziegler und Vivienne Sommer zeigen im Duo, was sie können. (Bild Christoph Borner-Keller)

Cham – Clic-clac-clagediclac! Stepptanzfans aus der ganzen Schweiz trafen sich am Wochenende in Cham. Sie wollten dort die besten Tänzerinnen und Tänzer des Landes bestaunen oder sich selber unter die Konkurrenz mischen. Grund dafür war die Schweizer Meisterschaft im Stepptanz 2014, welche im Lorzensaal stattfand. Organisiert wurde die Schweizer Meisterschaft von SwissTap, dem schweizerischen Stepptanzverband, dem vor allem Stepptanz-Profis angehören.

Vom Profi bis zum Plauschtänzer

Die Tänzer zeigten in über 120 Stepptanznummern ihr Können. Sie wurden von einer internationalen Jury bewertet und vom Publikum reichlich beklatscht. Dabei gab es vier verschiedene Altersgruppen und je sechs Kategorien, in denen man teilnehmen konnte. So zeigten neben den Erwachsenen und den Jugendlichen auch die Kinder, was sie in den letzten Monaten mit viel Zeitaufwand hart erarbeitet hatten. Für die Gewinner der ersten drei Ränge jeder Kategorie wartete ausserdem eine Qualifikation für die Stepptanz-WM in Riesa, Deutschland, welche Anfang Dezember stattfinden wird. Zudem legten gleich mehrere Träger eines Weltmeistertitels mit eisenbeschlagenen Schuhen ihren Rhythmusteppich auf die Bühne. Ausserhalb aller Konkurrenz konnten sich auch Tanzfreudige in einer offenen Kategorie anmelden, einfach so, um einmal vor Publikum zu tanzen.

Zuger Beteiligung

Auch der Kanton Zug war unter den Stepptänzern vertreten. Der 14-jährige Elias Ziegler aus Baar zeigte sein Können in den Kategorien Junioren Duo und Junioren Solo male. «Ich habe das Stepptanzen einmal in einem Film gesehen und wollte das danach selber auch machen», erinnert er sich an die Anfänge zurück. «Nun tanze ich seit etwa sieben Jahren und trainiere normalerweise einmal pro Woche.» Um eine Stepptanznummer auf die Beine zu stellen, die es auch würdig ist, an der Schweizer Meisterschaft vorgetragen zu werden, brauche es sehr viel Arbeit. Elias Ziegler meinte hierzu: «Angefangen haben wir vor etwa dreiviertel Jahren. Gemeinsam mit unserem Trainer wurde immer wieder ein Teil entworfen und eingeübt. Danach ist es wichtig, den Part wieder und wieder auszuprobieren und auch so oft wie möglich damit aufzutreten.»

Die Jury beurteilt die Auftritte nach verschiedenen Kriterien, so zählt unter anderem der Schwierigkeitsgrad, die Dynamik, die Präzision oder die Synchronität der Gruppen untereinander und mit der Musik. Es kommt aber auch auf die choreografische Vielfalt an und auf den künstlerischen Ausdruck. Um bei einem solchen Anlass ruhig zu bleiben, während er die Nummern der vielen Konkurrenten betrachtet, braucht Elias Ziegler schon einiges an Professionalität: «Ich bin jeweils schon ein wenig nervös vor dem Auftritt. Wenn ich aber auf der Bühne stehe, vergesse ich das immer ziemlich schnell.» (Julia Truttmann)