Köstliche Romanze in Lach-Dur

Theater & Tanz

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Der «Comedyexpress» führte in Zug eine amüsante Variante zu Mozarts «Zauberflöte» auf.

Zug – Am Freitagabend verzückte das Theaterensemble Comedyexpress das Publikum in der Gewürzmühle in Zug mit einer faszinierenden Eigenproduktion von Mozarts «Zauberflöte». Die in der thurgauischen Bildungsstätte Sommeri lebenden und arbeitenden Schauspielerinnen und Schauspieler mit einer Behinderung zogen alle Register ihres Könnens. Mit einem körperbetonten, ausdrucksstarken Maskenspiel verliehen sie Mozarts «Zauberflöte» eine von Charme, Spielfreude und Authentizität geprägte poetische Note. Dem mit einem Hilfeschrei, einem mysteriösen Monster und drei Damen eröffneten Auftritt folgten umwerfende Sequenzen, die das froh gelaunte Publikum in Staunen versetzte und zum Nachdenken anregte. Prinz Tamino, von der Königin der Nacht beauftragt, Prinzessin Pamina aus den Händen ihres Entführers Sarastro zu befreien, vermochte ebenso zu überzeugen und begeistern, wie alle anderen Schauspielerinnen und Schauspieler, die die Herzen der Zuschauerinnen und Zuschauer im Nu eroberten.

Der grosse Aufwand lohnt sich

Regisseur Peter Wenk, der als Entführer der Prinzessin Pamina die natürliche Wahrnehmung von Gut und Böse auf den Kopf stellte, und Regieassistentin Ambrosia Weisser betonten nach der Aufführung unisono: «Wir investieren viel – eineinhalb Stunden Probe pro Woche – um innerhalb eines Jahres einen bühnenreifen Auftritt bewerkstelligen zu können. Aber der grosse Aufwand lohnt sich, denn die Schauspielerinnen und Schauspieler, die mit einem grossen Selbstwertgefühl und Rücksichtnahme auf ihre «Gspänli» agieren, geben uns extrem viel zurück.» Dass sich der Aufwand tatsächlich lohnt, beweisen die zahlreichen positiven Rückmeldungen des Publikums. Worte wie «Wir sind tief beeindruckt von den schauspielerischen Leistungen. Wir haben topmotivierte Talente und Persönlichkeiten am Werk gesehen» oder schlicht und einfach «Wir haben einen wunderbaren, humorvollen Abend erleben dürfen» zeigen auf, dass sich der Besuch eines Auftritts des «Comedyexpress» wirklich in vielerlei Hinsicht lohnt. (Martin Mühlebach)