Sie lässt Zweidimensionales räumlich erscheinen

Kunst & Baukultur

,

«I’ll miss myself, when I’m dead #1». Der Titel des Bildes von Eleonora Meier ist so überraschend, wie das Werk selbst: «Ich werde mich vermissen, wenn ich tot bin.»

Cham – Doch das Bild selbst, welches den Sommer über im Kunstkubus in Cham zu sehen ist, verrät weder Tragik noch Trauer. Die Künstlerin meint es ironisch und der Titel ist das Zitat aus einem Roman. Eleonora Meier spielt in ihrem grossformatigen Bild, das Teil einer Serie ist, mit verschiedenen Ebenen und mit Bildern im Bild. Sie zwingt so den Betrachter, genau hinzusehen und das Bilderrätsel, in Wasserfarbe auf Papier gemalt, neugierig zu lösen.

Selbstironische Reflexion über das Vergängliche

Eleonora Meier, 1977 in Mendrisio geboren, hat nach Studien in Amsterdam und Zürich ihre künstlerische Laufbahn begonnen, indem sie mit verschiedenen Ausdrucksformen experimentierte – von Zeichnungen über Videos bis hin zu Installationen. Zunehmend aber konzentrierte sich ihre Schaffenskraft auf die Malerei.

Dem Pariser Kunstprojekt Artagon zufolge gelten ihre künstlerischen Bemühungen mit Vorliebe der Herausforderung, das Zweidimensionale einer bemalten Oberfläche in eine räumliche Dimension zu übertragen, so dass die Elemente der Malerei zu einer Art Installation werden und die Eigenheiten einer Skulptur gewinnen. Was der Künstlerin mit ihrem Bild im Kunstkubus, einer selbstironischen Reflexion über das Vergängliche, vortrefflich gelungen ist.

Ausser freien und vielfältigen Assoziationen lässt Eleonora Meier, die in Zürich lebt, auch gerne Alltagserfahrungen in ihr Werk einfliessen. Die 42-Jährige hat mehrere internationale Ausstellungen bestritten und Preise gewonnen. Auch ist sie in renommierten Sammlungen vertreten. Nach ihren Ausstellungen unter anderem in Amsterdam, Bologna oder Philadelphia schätzt sich der Verein Kunstkubus glücklich, Eleonora Meier in Cham beherbergen zu dürfen.

Für den Verein Chamer Kunstkubus: Ignaz Staub