Häuschen wertet einen Park auf
Art & Architecture
Der Kunstkiosk gehört jetzt der Gemeinde. Die Macher haben viel Herzblut ins Projekt gesteckt. Und werden jetzt belohnt.
Baar – So viele Leute wie am frühen Donnerstagabend sind wohl schon lange nicht mehr im Baarer Robert-Fellmann-Park versammelt gewesen. Normalerweise herrscht nur beim benachbarten Kreuzplatz Hochbetrieb. Dies könnte sich vielleicht bald ändern. An der Erinnerungsstätte für den bekannten Baarer Jodellied-Komponisten (1885-1951) steht seit dem 11. März ein kleines Häuschen. Hernach hat der Verein Kunstkiosk Baar das Holzhaus liebevoll auf Vordermann gebracht. «Es ist traumhaft. Ich bin überwältigt», sagt der Baarer Bauchef Paul Langenegger bei der Übergabe der Baute durch Maria Greco vom Verein Kulturkiosk. Beide zerschnitten ein breites, rotes Band, welches um die Türe gewickelt war.
Und Langenegger schwärmt weiter: «Ein solch schönes Geschenk habe ich in 18 Jahren Gemeinderat noch nicht erhalten.» Das kleine Holzhäuschen stand einst beim Restaurant Rössli auf der anderen Seite der Marktgasse. Wegen des dort geplanten Bauprojektes der Alfred Müller AG war es jedoch dem Abbruch geweiht. Bis Maria Greco und andere initiative Baarer die Baute retteten. In ihrer Laudatio berichtet die umtriebige Autorin über die unzähligen Schritte, die notwendig waren, um das «Schmuckstück» (Originalton Greco) für die Nachwelt zu erhalten, und dankte allen Beteiligten. Speziell Alfred Müller, welcher das Holzhaus gratis abgab.
Ein solch schönes Geschenk habe ich in 18 Jahren im Gemeinderat noch nicht erhalten.
PAUL LANGENEGGER, BAUCHEF BAAR
Wichtige Freiwilligenarbeit
Mit dieser Schenkung war es aber noch nicht getan. Es brauchte auch noch Geld, um den Kunstkiosk wieder flottzukriegen. Greco spricht von rund 50 000 Franken, die in den Umbau geflossen sind. Die Liste der Sponsoren ist lang und steht unübersehbar neben dem Eingangsportal. Doch dieser Mitteleinsatz reichte bei weitem nicht aus. «Vereinsmitglieder haben fast 500 Stunden Fronarbeit in den Kunstkiosk gesteckt», sagt Greco. Der Verein Kunstkiosk erhält als Gegenleistung für diesen Frondienst die nächsten fünf Jahre das alleinige Nutzungsrecht.
Gemäss Maria Greco sind pro Jahr fünf Ausstellungen geplant. Wie es scheint, brauchen sich die Betreiber auch keine Sorgen um Aussteller zu machen. «Wir haben sogar Anfragen aus Deutschland erhalten», sagt Greco. Dieser grosse Zuspruch für das grüne Häuschen freut natürlich auch Paul Langenegger: «Es belebt den Platz und wertet ihn auf.» (Marco Morosoli)