Singen, wo Könige träumten

Musik

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Der Kirchenchor Bruder Klaus probte in Hertenstein. Dabei gab es auch eine Überraschung für die Sänger.

Oberwil b. Zug – Ein prächtiger Herbsttag am Samstag, 7. September, begleitete die Mitglieder und Ad-hoc-Sänger des Kirchenchores Bruder Klaus Oberwil. Die Reise führte nach Hertenstein zum Chorweekend. Hertenstein ist eine idyllisch gelegene Halbinsel am Vierwaldstättersee. Gewählt wurde wiederum das Haus Stella Matutina, geführt von den Baldegger Schwestern. Das 1910 erbaute Haus, das ursprünglich eine Tanzschule für Königskinder werden sollte, bot lichtdurchflutete Räume zum Üben. Die Sicht auf See und Berge erfreute Herz und Gemüt und lud zum Singen ein. Ganz nach dem Zitat von Leonard Bernstein: «Durch die Musik fand ich grosse Freude am Leben, und der Klang selbst ist seitdem Leben für mich.» Komponist Sergej Rachmaninow und Musiker Edwin Fischer liessen sich ebenfalls hier inspirieren und wussten die Schönheit des Ortes zu schätzen.

Ein wegweisendes Sakralwerk

Auf dem Übungsprogramm stand die Pastoralmesse in F-Dur von Anton Diabelli 1781-1858. Diese Messe wird an Weihnachten und in der musikalischen Feierstunde zur Aufführung kommen. Das Werk ist ein wegweisendes Sakralwerk an der Schwelle von der Biedermeierzeit zur Romantik. Durch seinen Notenverlag förderte Diabelli grosse Komponisten seiner Zeit. Er war befreundet mit Joseph Haydn. Diabellis Werke wurden sehr geschätzt und zeugen von grosser Frömmigkeit. Die Pastoralmesse ist geprägt von Eleganz, Geschmeidigkeit und Leichtigkeit. Diabelli vertonte die liturgischen Texte mit grösster Sorgfalt. Beethoven schrieb seine heute weltberühmten Diabelli-Variationen, für Klavier solo über ein Thema von ihm.

Üben, üben ...

Die Proben verliefen nach genauem Plan. Üben am Morgen, üben am Nachmittag. Abends nach dem fein zubereiteten Nachtessen wurde nochmals konzentrierte Probearbeit geleistet. Dazwischen lockerten wohl verdiente Kaffeepausen auf, und kurze Spaziergänge in der Natur liessen die Pflege der Gemeinschaft nicht zu kurz kommen.

Chorleiter Armon Caviezel war sichtlich erfreut, mit wachen, motivierten Sängern und Sängerinnen zu proben, im grossen, hellen Saal der Aula mit guter Akustik. Bea Isler und Pius Dietschy führten gekonnt und humorvoll durch die Registerproben. Sie dienten der Genauigkeits- und Nuancenarbeit. Mit grosser Präsenz leitete Andrea Stadelmann professionell die Stimmbildungstets «con un piccolo sorriso». Im Kirchenchor Bruder Klaus erhalten Mitglieder die Möglichkeit zur Weiterentwicklung der Singstimme und können sich immer wieder von der Kraft des Gesanges inspirieren lassen.

Zum Schluss des musikalischen Wochenendes machte Armon Caviezel seinem Chor ein besonderes Geschenk. Zu seinem 40-Jahr-Chorjubiläum lud er Musiker ein: Marina Weigel, Klavier, und Nicola Katz, Klarinette.

Sie spielten eine Bearbeitung des Klarinettenquintettes von Wolfgang Amadeus Mozart. Mit dieser brillant vorgetragenen Musik endete das für alle Beteiligten gehaltvolle Wochenende, das sicher noch lange nachklingen wird.

Der Kirchenchor Bruder Klaus Oberwil begrüsst gerne neue Sängerinnen und Sänger, die Freude am Gesang von Sakralwerken haben. Geprobt wird jeweils Donnerstags von 20 bis 21.45 Uhr.

FÜR DEN KIRCHENCHOR BRUDER KLAUS OBERWIL: LIDWINA BILGERIG