An der Chilbi im Dorf gehts rund
Brauchtum & Geschichte
Trommeln, Ponyreiten und Abheben: Am Samstag und Sonntag gab es viel zu entdecken. Sogar ein Chasperlitheater für Erwachsene.
Neuheim – Ein grosses Transparent weist dem auswärtigen Besucher den Weg zum Chilbiplatz bei der Lindenhalle. Ponyreiten, Streichelzoo, Flohmarkt und vieles mehr steht hier auf dem Programm. Rund um ein Festzelt gruppieren sich die Stände von verschiedenen Vereinen, ohne deren Mitwirken der Anlass in dieser Form nicht durchgeführt werden könnte, wie der Neuheimer Fabian Kessler unumwunden zugibt. Als Mitglied der Kulturkommission ist er für den Chilbibetrieb zuständig, dem er mit einem Djembekurs einen Hauch von Afrika verleiht.
Bei unserem Besuch am frühen Samstagabend führt er gerade eine Gruppe von Mädchen in das Spiel mit der einfelligen Bechertrommel ein, die ursprünglich aus Westafrika kommt. Ana Mc Lernon, ein 10-jähriges Mädchen mit irischen Wurzeln, findet das Trommeln cool, aber schwieriger, als man annehmen könnte. Da ist das Zielen mit dem Luftgewehr in der klassischen Schiessbude wenn nicht leichter, so doch vertrauter.
Widerstand hat sich gelegt
Neu und noch unerprobt ist die Late-Night-Chasperlishow für Erwachsene. Was bei Kindern schon seit eh und je für Erfolg sorgt, müsste doch auch für Erwachsene funktionierten, sagte sich Martin Keiser und erarbeitete ein entsprechendes Projekt.
Bereits zum 4. Mal findet der traditionelle Anlass nicht mehr im Dorfzentrum, sondern an der Peripherie statt. Die Bevölkerung habe sich nach anfänglichen Widerständen daran gewöhnt, ist Fabian Kessler überzeugt. Allerdings könnte an diesem wettermässig herrlichen Samstagabend der Festplatz noch deutlich mehr Besucher aufnehmen.
Vereine sind zufrieden
Eine kleine Umfrage über den bisherigen Geschäftsgang ergibt durchwegs positive Antworten. Sowohl Jennifer Jeckle von der Schaustellerfamilie Hunziker, die schon seit Jahren nach Neuheim kommt, wie auch die Mitglieder der Guggenmusig Las Moränos sind zufrieden. Die einheimischen Gugger sind für die Festbeiz im Zelt zuständig, was den Einsatz von über 30 Mitgliedern und Helfern bedingt.
Für Fabian Kessler ist die Chilbi ein Anlass, der «einfach zum Dorf gehört». Er weiss, dass er auf die Mithilfe von vielen zählen kann, seien es die Vereine oder die Mitarbeiter der Gemeinde, und dass man als Dorfbewohner an die Chilbi geht. Das bestätigt auch Alex Döbeli gegenüber unserer Zeitung. Er kommt am Samstagabend zusammen mit seiner Frau ins Festzelt, denn am Sonntag steht er als Mitglied der Blaskapelle im Arbeitseinsatz. Am Sonntag ging die Chilbi nämlich weiter - mit einer Jodlermesse am Morgen und einem Chasperlitheater, diesmal am Nachmittag. (Hansruedi Hürlimann)