Rotkreuz – Röbi Renggli alias Herr Dokter, der mit seinem Team die Rotkreuzer Fasnacht seit einigen Jahren mit witzigen Schnitzelbänken bereichert, legt zum letzten Mal die Akten seiner Klienten offen. In denen steht geschrieben, dass Bauer Peter Meier sen. die Küntwilerstrasse mit Gülle tränkt, dass der Rischer Pfarrer Thomas Schneider anlässlich der Kirchenratswahl Zwietracht sät und Zwietracht erntet und dass der Häslizüchter Ueli Bichsel mit dem Gemeinderat einen Zwist austrägt, der nach der Konsultation eines Psychiaters schreit. All jenen, die ohne Genehmigung bauen, empfiehlt der Herr Dokter: «Sollten Behörden nicht bewilligte Bauten entdecken, helfen dir die Bühler Architekten.»

«Jesses Maria, Jesses Marianne»

Viel Applaus ernten auch die Los Papagayos das sind Annemarie Wiederkehr und Heinz Oehen –, die ihre kunstvollen Helgen mit nicht minder kunstvollen Texten besingen. Gelächter bricht aus, als Heinz Oehen bezüglich der noch immer fehlenden Bushäuschen sagt: «Es ist schwierig, über den Gemeinderat einen Vers zu machen, wenn der nichts macht.»

Heinz Oehen hofft nun, dass neue Schnitzelbankgruppen in die Fussstapfen des Herrn Dokter treten werden. «Alleine machen wir Papagayos nicht weiter», verkündet er. «Es wäre schade, wenn die Rotkreuzer Schnitzelbanktradition zu Ende ginge», so Maria Iten. (Martin Mühlebach)