Sie können die Sonne hören

Musik

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Humanoids bringen ihre erste LP auf den Markt. Endlich! Warum dies über zehn Jahre gedauert hat, dafür haben die vier Zuger Rockmusiker gute Gründe.

  • Humanoids, das sind v. l. Erich Güntensperger (Drums, Gesang), Marc Schweiger (Bass, Gesang), Philipp Muchenberger (Gesang, Keyboards) und Aldo Caviezel (Gesang, Gitarren). (Bild PD)
    Humanoids, das sind v. l. Erich Güntensperger (Drums, Gesang), Marc Schweiger (Bass, Gesang), Philipp Muchenberger (Gesang, Keyboards) und Aldo Caviezel (Gesang, Gitarren). (Bild PD)

Zug – Wie klingt die Sonne? Das scheinen Humanoids am besten zu wissen und haben ihr Debüt­album daher entsprechend betitelt. In «I hear the sun» steckt über eine Dekade Arbeit. Der Grund ist so simpel wie plausibel: Jeder der vier Männer ist in dieser Zeit Vater geworden, teils mehrfach und geht zudem einer geregelten Berufstätigkeit nach. Und auf Biegen und Brechen einen «Schnellschuss» hinzaubern, nur damit die immerwährende Frage nach dem endlichen Erscheinen eines Erstlings beantwortet wird, war ganz und gar nicht im Sinne der versierten Zuger Band, welche die Ansprüche an sich selbst sehr hoch ansetzt. Gut Ding will eben Weile haben – und nun ist es also soweit, das Warten hat sich gelohnt.

Teils über Jahre gereift

«I hear the sun» ist gleichsam eine Würdigung der Band an sich selbst, findet sich auf der Platte doch der eine oder andere Song, der nicht neu ist. Das ist gewollt, denn eine eingespielte Band wie Humanoids alle sind sie in ihren 40ern und schauen auf eine langjährige Musiktätigkeit zurück – muss sich nicht neu erfinden. «Wir wollen jedoch unseren Perfektionismus ausleben», sagt Sänger und Gitarrist Aldo Caviezel. Und genau dazu hatten die Zuger beim Einspielen der zwölf Tracks auf ihrem Erstling beste Gelegenheit. Allein die Aufnahmen der teils über Jahre gereiften Arrangements sind in einem Zeitraum von Herbst bis Frühling entstanden. Das Abmischen und die technischen Feinschliffe nahmen abermals eine geraume Zeit in Anspruch. Und der Aufwand verspricht reiche Früchte zu tragen: Seit 22. August ist «I hear the sun» im Handel erhältlich. «Und die Resonanzen bisher sind hervorragend», so Caviezel. «Wir sind alle vier sehr glücklich mit dem Resultat.»

Die Liedtexte stammen allesamt aus der Feder von Sänger und Keyboarder Philipp Muchenberger. Es sind aus dem Leben gegriffene Geschichten, der «alltägliche Wahnsinn» eben, wie Caviezel es nennt.

Den Stil weiterentwickeln

Und der Sound: Treibend, eher dunkel im Tonfall, basslastig, bodenständig mit einer gewissen Schwere und absolut stark und satt. Humanoids wollen bewusst keine leichte Kost bieten und die Distanz zum kommerziellen «Allerwelts- Poprock» wahren. Sie bleiben dem echten Rock treu. «Wir arbeiten aber an unserem Stil und entwickeln uns darin weiter», so Aldo Caviezel. Eine Stossrichtung schlägt sich darin nieder, dass Humanoids noch grooviger werden wollten. Das ist ihnen auf ihrer Debüt-CD mehr als gelungen. Diese ist im Übrigen ab Ende September sogar als Doppel-Ausgabe in Vinyl erhältlich.

Am 25. Oktober feiern Humanoids in der Galvanik ihr erstes Album mit einem lautstarken Konzert. (Andreas Faessler)

Hinweis
Humanoids taufen ihre Platte «I hear the sun» in der Galvanik am Samstag, 25. Oktober um 22 Uhr.
Die Platte ist im Handel auf den gängigen Online-Portalen sowie digital via iTunes erhältlich.