Lichtshow im Zugersee fasziniert

Film & Multimedia

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«Zug Magic» lockt die Menschen an den See – und hat einen willkommenen Nebeneffekt für die nahen Restaurants.

Zug – Lichterzauber in Zug: Mit zwei unterschiedlichen Spektakeln fasziniert «Zug Magic» dieses Jahr erneut ein zahlreiches Publikum am See in der Altstadt. Das Konzept: Eine multimediale Wassershow mit Licht- und Soundeffekten sorgt an sechs Abenden pro Woche für glänzende Unterhaltung – angetrieben mit nachhaltiger Energie und ohne Emissionen.

Die beiden Shows, die abwechslungsweise an geraden respektive ungeraden Kalendertagen präsentiert werden, heissen «Legenden» und «Tik Tak». Seit fast drei Wochen läuft das Projekt mittlerweile, die Resonanz auf Social Media ist grossmehrheitlich positiv, die beiden Licht-Sound-Spektakel sorgen für Begeisterung und Staunen – und sind vor allem auch begehrte Fotomotive.

Einer der Hauptprotagonisten hinter «Zug Magic» ist der Zuger Designer Daniel Christen. Während die Show «Legenden» bereits existiert hatte und für Zug sozusagen eingekauft worden ist, haben Christen und sein Team mit «Tik Tak» etwas Neues, auf Zug zugeschnittenes konzipiert – eigens für «Zug Magic» 2024. Wer die Show bereits gesehen hat, weiss: Es geht um das Wahrzeichen der Stadt, um den Zytturm. «Unsere Idee war es, etwas zu kreieren, das eng mit Zug in Verbindung steht», sagt Daniel Christen dazu. In Zusammenarbeit mit den Zuger Künstlern Martin Riesen und Kilian Ettlinger ist die Choreografie von «Tik Tak» mit Musik von Luigi Laveglia entstanden, unterschiedliche Aspekte den Zytturm betreffend flossen mit ein. Christen nennt unter anderem die einstige Funktion des Turmes als Quasi-Tor zur Welt des ausgehenden Mittelalters, als Ort der Feuerwache, als Wehrturm, später als heimlicher Rückzugsort für Liebespaare.

Auch die faszinierende astronomische Uhr spielte eine Rolle. «So werden mit Laser die 12 Sternzeichen in den Abendhimmel projiziert. Auch sieht man die Mondphasen als Gesicht schwebend über dem See oder das Zifferblatt dreht auf der Sonne seine Bahnen. Was die Uhr anzeigt, hat auch nach all den Jahrhunderten noch Gültigkeit», erklärt der Designer. «‹Tik Tak› ist demzufolge die Geschichte des Zytturmes in Bildern, und sie reicht bis in unsere Zeit.»

Elemente mit subtilen Botschaften

Dass gewisse Zuschauerinnen und Zuschauer – so einige Resonanzen – einzelne visuelle Elemente wie etwa ein Totenschädel oder das Error Zeichen 404 nicht schlüssig einordnen konnten, ist für Christen nachvollziehbar. «Der Zytturm steht seit Jahrhunderten, die Zeit steht nicht still und die Welt verändert sich rasant. Es sind Motive mit subtilen Botschaften, die im Kontext mit der heutigen Zeit stehen», erklärt er.

Es sind Details, welche der Faszination von «Zug Magic» jedoch keinerlei Abbruch tun. Daniel Christen und sein Team ziehen Zwischenbilanz nach zwei Wochen Laufzeit: «Es wird sehr gut aufgenommen. Die Leute kommen, schauen, staunen, bleiben bis zum Schluss aufmerksam. Dabei werde ich immer wieder auf die romantische Liebesszene angesprochen, welche die Besuchenden speziell berührt.» Einige seien mehrmals extra nach Zug gekommen, weiss Christen. Der sehr grosse Aufwand hat sich also gelohnt.

Gastro-Gewerbe profitiert von der Show

Und lohnen tut es sich nicht nur für die Macher hinter «Zug Magic», sondern auch für das Gastrogewerbe vor Ort. «Für mich ist die Show ein absoluter Gewinn», sagt beispielsweise Erich Barth, Inhaber des Restaurants Schiff und Sekretär beim Verband Gastro Zug. Sein Restaurant verzeichne dank der Show mehr Umsätze als normal.

Ob das bei den anderen Restaurants und Cafés am See auch zutreffe, kann er zwar nicht verlässlich sagen, aber er geht fest davon aus. «Was ich weiss, ist, dass die Bars nach der Show allerdings nicht gross profitieren. Die Gäste kommen vorher zum Essen oder Trinken und gehen nachher zur Show.» Einen gesteigerten Umsatz verzeichneten allerdings nur Gastro-Betriebe im nahen Umfeld des Spektakels, solche ausserhalb des Stadtkerns kaum.

Erich Barth weiss, dass Events wie «Zug Magic» immer gut fürs Gastrogewerbe sind, da sie Leute in die Stadt lockten, die sonst kaum einfach mal so nach Zug kommen würden. «Das ist dann eine gute Gelegenheit, sich zu präsentieren», sagt Barth.

Und zugleich eine Gelegenheit, gewissen Vorurteilen entgegenzuwirken, mit denen Zug offenbar nach wie vor zu kämpfen hat. Erich Barth spricht da etwa die Preissensibilität von Tagestouristen an, die mit der Einstellung nach Zug kämen, dass hier alles zu teuer sei und auch eine gewisse Arroganz vorherrsche. «Die sind dann aber oft positiv überrascht von Zug», weiss der erfahrene Gastronom.

«Zug Magic» läuft noch bis und mit 31. Juli, jeweils von Dienstag bis Sonntag. «Tik Tak» an ungeraden, «Legenden» an geraden Tagen. Details unter www.zugmagic.ch. (Text von Andreas Faessler)