Schreinerzunft Zug

Brauchtum & Geschichte

Zug

Das Zunftwesen in Zug entwickelte sich ab dem Ende des 14. Jahrhunderts. Der älteste erhaltene Zunftbrief der Stadt Zug datiert vom 18. Juli 1398 und betrifft die1863 aufgelöste Zunft der Ledergerber und Schuhmacher. Heute bestehen in Zug wieder fünf Zünfte, nachdem manche alte Zünfte den Umbruch von 1798 mit dem Verbot des Zunftwesens nicht überlebt hatten. Sie sind mittlerweile Gesellschaften mit Mitgliedern aus allen Berufsgattungen und pflegen Tradition und das gemütliche Beisammensein.

In einer Zeit, da das Zunftwesen auf dem Höhepunkt seiner Bedeutung stand, erfolgte in Zug am 29. September 1585 die Gründung der Zunft der Tischmacher.
Neben den Schreinern stellten die Drechsler den zweiten Berufsstand der alten Zunft. Die erste Erwähnung der Drechsler stammt aus dem Jahr 1650, die Eingliederung in die Schreinerzunft erfolgte aber später; das genaue Datum kann trotz einiger Protokolle nicht definitiv festgelegt werden. Gewissheit besteht dagegen, dass 1771 die Drechsler in der Schreinerzunft integriert waren.

Erst am 18. Februar 1811 wurde erstmals in der Person von Johannes Brandenberg ein Küfer in die Zunft aufgenommen. Sie nannte sich fortan «Schreiner, Drechsler und ältere Küferzunft».

Was bei einem Verein die Generalversammlung, ist bei der Zunft das Bott. An dieser wichtigsten Veranstaltung im Jahresverlauf werden Beschlüsse gefasst, Wahlen vorgenommen und Jungmeister in die Zunft aufgenommen. Da das Bott aber integriert ist in einen gedrängten Tagesablauf, bei dem einerseits Gäste eingeladen sind, andererseits der Fasnachtsbrauch «Greth Schell» am späteren Nachmittag im Zentrum steht, werden die wichtigsten Traktanden im so genannten Vorbott vorbesprochen. Das Bott wird vom Obmann geleitet. Ihm zur Seite steht der Zunftrat, welcher sich zusammensetzt aus Ladeschryber, Schatzmeister, Zügmeister und Zeremonienmeister.