Künstler präsentieren ihre Werke - und engagieren sich
Kunst & Baukultur
Die Aktivitäten zum Jubiläum «100 Jahre SP Kanton Zug» enden farbig: Zehn Akteure sind mit dabei.
Zug – Die historische Altstadthalle erweist sich wieder einmal als idealer, nostalgischer Rahmen für die aktuelle Ausstellung. Bis Sonntag geben dort zehn regionale Künstlerinnen und Künstler einen Einblick in ihr Schaffen. Dem Publikum, das bereits an der Vernissage gestern Abend reges Interesse bekundete, wird ein breites Spektrum geboten. Die meisten Kunstwerke können zu relativ günstigen Preisen erworben werden. Mit jedem Kauf wird zudem ein gutes Werk getan, denn die Hälfte des Erlöses wird für Schwerbehinderte der Stiftung Maihof gespendet.
Abstrakte und figürliche Motive
Im Foyer sind abstrakte Stimmungsbilder in Naturtönen von Erica Wittenwiler aus Allenwinden zu sehen. «Ich mische unter die Acrylfarben Pigmente, Rost oder Steinmehl, sodass Strukturen sichtbar werden», sagt die Künstlerin. Sie hat zusammen mit Kurt und Heidi Nägeli aus Hünenberg im Auftrag der SP Kanton Zug die Ausstellung organisiert. Das Ehepaar Nägeli arbeitet künstlerisch differenziert: Während er oft heimische Landschaften als Sujets für seine Aquarelle wählt, doch neuerdings experimentiert und sich an grössere Formate wagt, malt seine Frau im Gegensatz zu ihm ganz intuitiv und liebt die Abstraktion. «Anfang und Ende sind bei mir ungewiss», lässt sie wissen.
Die Hünenbergerin Marie-Jo Defilippi widmet sich neben den Landschaften der Region und südlicher Gefilde historischen Bauten. Walter Hummel erweist sich als versierter Zeichner, der seine Motive im In- und Ausland entdeckt. Seine Partnerin, Ursula Zimmermann, ebenfalls aus Hünenberg, lotet diverse Stile aus und kombiniert in einer Serie von Bäumen Aquarelle mit Kohle.
Die Rotkreuzerin Gülay Felder zeigt figürliche und abstrakte Motive, so beispielsweise das witzige Paar «Salz» und «Pfeffer». Teresa Buess aus Udligenswil rundet den Kreis der Malenden ab, auch sie probiert gerne Neues aus.
Eigenwillige Skulpturen
Die Skulpturen der Keramikerin Liselotte Briner aus Cham und der internationalen Bildhauerin Christiane Tureczek aus Zürich sind im Haus verteilt. Briners Schalen weisen auf ihr Faible für Grafik hin. Eindrücklich sind Tureczeks eigenwillige Kreationen, wie die «Schwarze Madonna» aus Holz, kombiniert mit bronzenem Trieb, im Foyer.
Stadtpräsident Dolfi Müller musste sich an diesem Abend «zweiteilen» und für die Vernissage einen anderen Anlass unterbrechen. Mit launigen Worten wies er in kurzem historischem Abriss auf drei markante Daten hin, die heuer der SP genügend Gründe zum Feiern bieten: 125 Jahre SP Schweiz, 100 Jahre SP Kanton Zug und 100 Jahre SP Stadt Zug. «Früher ging es bei der SP um proletarische Kämpfe und den sozialen Gedanken. Letzterer ist bis heute geblieben», schmunzelte er. Auch Kultur sei immer ein Thema. «Darum ist die Ausstellung richtig», so Müller, der alle Künstler kurz vorstellte und daran erinnerte, dass beim Kauf eines Bildes ein Teil des Erlöses gespendet wird. «Tauchen Sie in die Kunst ein, und machen Sie die Künstler ein bisschen stolz.»
Reges Interesse
Die Ausstellung in der Altstadthalle bildet den Abschluss der 100-Jahr-Jubiläumsaktivitäten der SP Kanton Zug. «Kunst ist überparteilich und spricht die ganze Bevölkerung an», sagte Zari Dzaferi, SP-Geschäftsleitungsmitglied und Mitorganisator. Es habe parteiinterne Anlässe gegeben und andere - wie der Besuch der Bundesrätin Simonetta Sommaruga oder diese Ausstellung -, mit denen man die breite Öffentlichkeit ansprechen wolle. Dies scheint gelungen, denn bereits an der Vernissage kamen viele Besucher, worüber sich insbesondere die Künstler freuten. (Monika Wegmann)
HinweisKunstausstellung 14. bis 17. November: Freitag bis Samstag 11-19 Uhr, Sonntag 11-16 Uhr.