Der neue Prinz ist gekürt

Brauchtum & Geschichte

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David Meyer wird die Letzibuzäli-Fasnacht 2022 als Prinz David I. anführen. In welchem Rahmen ist noch unklar.

  • Im Pulverturm wird der neue Letzibuzäli-Prinz David Meyer (Bildmitte) vorgestellt. (Bild Stefan Kaiser)
    Im Pulverturm wird der neue Letzibuzäli-Prinz David Meyer (Bildmitte) vorgestellt. (Bild Stefan Kaiser)

Zug – Zug, 11.11, 11 Uhr 11: Rund 30 Letzibuzäli-Mitglieder haben sich im Stadtzuger Pulverturm eingefunden. Unter Trommelwirbel betritt ein über das ganze Gesicht strahlender junger Mann die altehrwürdige Stätte. Er gesellt sich zum Letzibuzäli-Zunftmeister Richi Rüegg, der sichtlich erfreut verkündet: «Ich darf Ihnen den neuen Letzibuzäli-Prinzen David I. Meyer vorstellen. Der ledige ETH-Ingenieur lebt in Oberwil bei Zug. Er mag Älplermagronen und Aperol Spritz. Kinder? Ja, wie viele, hat er nicht gesagt. Wie und in welchem Rahmen die Letzibuzäli-Fasnacht 2022 stattfinden wird, ist in Folge der Coronapandemie noch ungewiss.»

Da die Fasnacht wohl in etwas reduzierter Form zelebriert werde, würde man auf den Einsatz von Prinzessinnen verzichten. Zeremonienmeister Jürg Messmer kündigte jedenfalls einen Marsch der Tambouren durch Zug an.

Mehrere witzige Delegationen

Gregor I. Bruhin, der wegen der 2021 ausgefallenen Fasnacht als erster Letzibuzäli zwei Jahre lang als Prinz amtete, eröffnet den Reigen der gratulierenden Delegationen: «Ich kenne David I. von der Gruppierung ‹glatti Sieche›. Ich glaube fest daran, dass die Fasnacht 2022 stattfinden wird.» Aus Erfahrung wisse er, so Bruhin, was auf Prinz David I. zukommen werde. Deshalb überreichte er ihm ein Salami-Sandwich, weil es bis zum Mittagessen lange dauern werde. Weil der Prinz nur blau gewandet – sonst aber nicht blau sein dürfe – schenkt er ihm ein Alka Seltzer und einen Stift gegen die Blasen, die von den Reiterstiefeln erzeugt würden. Zu guter Letzt drückt Bruhin dem neu erkorenen Prinzen Gin-Badekugeln und ein Fläschchen der süffigen Spirituose in die Hand.

Jascha Hager von der Zuger Chesslete ulkt: Ein Prinz ohne Prinzessinnen sei wohl nur halb so teuer, aber doppelt so lustig. «Ich freue mich jedenfalls auf eine tolle Fasi-Sause.» Die Pfarrei St.Johannes, vertreten durch Bernhard Lenfers, beglückwünscht David I. passend zu Corona mit 3G-Geschenken. Mit Gurken, Grappa statt Gin und mit dem «göttlichen G», einem weissen Heiligenschein, der dem Letzibuzäli-Prinzen 2022 einen glorreichen Touch verleihen soll. David I. Meyer verrät: «Ich konnte es fast nicht glauben, dass ich für die Übernahme des Prinzenamtes angefragt wurde. Als eingefleischter Fasnächtler ist es mir eine grosse Ehre, im kommenden Jahr die Letzibuzäli-Fasnacht als Prinz David I. anführen zu dürfen.» Im Fasiführer 2022 führt die Letzibuzäli-Zunft eine ganze Reihe von geplanten Aktivitäten auf. Unter anderem soll die Inthronisation am Samstag, 8. Januar, im Theater Casino Zug stattfinden. Zudem stehen folgende Umzüge auf dem Programm: Freitag, 24. Februar, Steinhausen; Samstag, 26. Februar, Lebuzenmeile in der Herti; Sonntag, 27. Februar, Baar, und Dienstag, 1. März, Hünenberg. (Martin Mühlebach)