Ein heiteres Jubiläum

Musik

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Das Akkordeon-Orchester Zug-Baar hat viele Akteure ziehen lassen – durch ein schönes Fest.

  • Rodas waren als Gäste geladen. Von links: Corin Curschellas, Patricia Draeger, Barbara Gisler. (Bild PD)
    Rodas waren als Gäste geladen. Von links: Corin Curschellas, Patricia Draeger, Barbara Gisler. (Bild PD)

Zug – Am vergangenen Samstag ­durfte das Akkordeon-Orchester Zug-Baar jubilieren und auf 85 aktive Jahre zurückblicken. An diesem Jubiläumsanlass hiess es Abschied nehmen vom langjährigen Dirigenten Marc Draeger, Abschied nehmen von zwei Mitspielerinnen, die beide mehr als 55 Jahre dem Verein ­aktiv die Treue gehalten haben, Heidi Draeger und Sylvia Steiner. Sergej Simbirev feierte seinen Einstand als Dirigent beim AOZB. Charmant durch den Abend führte Urs Roth-Cuony.

Energievoll eröffnete Marc Draeger mit dem Orchester den Konzertabend und beschloss gleichzeitig seine zehnjährige Tätigkeit als Dirigent mit dem Stück «L’Arlésienne Suite II». Die vier Sätze boten einen Einblick in das Schaffen des Dirigenten mit dem Orchester. Virtuose Teile, Piano und Pianissimo, fanden sich darin ebenso sehr wie grossartige Maestosi. Unterstützt wurde das Orchester von Ivo Mohr am Schlagwerk. Man darf ungeniert sagen, es war ein würdiger Abschluss für den Ehrendirigenten Marc Draeger. Das Publikum verdankte den imposanten Vortrag mit grossem Applaus.

Der Dirigent ist auch ein Zauberkünstler

Nun durfte Sergej Simbirev das Orchester übernehmen. Mit grossem Elan, mit Begeisterung für die Musik, mit eindrück­licher Stabführung führte er «seine» Spieler durch die Stücke «Der Kalif von Bagdad» von F. A. Boieldieu und durch «España Waltz» von E. Chabrier, bevor das Orchester zu seinen Wurzeln zurückkehrte und die wunderbare «Ballade in F» von seinem Gründer Dieter Schmitz spielte. In diesem sehr gefühlvollen Werk war es nicht nur ein Genuss für die Ohren, auch das Auge durfte geniessen und sehen, wie der Dirigent die Musikalität durch ­seine Führung aus den Spielern hervorzauberte. Zum Abschluss kamen die Besucher in den Genuss eines Konzertstückes aus der Feder von Jörg Draeger, das den Akkordeonisten und dem Perkussionisten nochmals alles abverlangte. Grosser Applaus und das Verlangen nach einer Zugabe zollte dem Orchester, dem Dirigenten und Komponisten Respekt und Anerkennung für die Leistung.

Es war eindrücklich, wie das Orchester unter zwei verschiedenen Dirigenten eine grossartige Leistung bot, mit wie viel Gefühl gespielt wurde, welch grosse Dynamik in all den Werken hervorgeholt wurde, sei dies im Piano oder im Fortefortissimo, sei dies in einem Cantabile-Teil oder im Staccato. Man staunte auch über das Volumen im Orchester, das die vierzehn Spielerinnen im Finale der «L’Arlésienne Suite» hervorbrachten. Grandios!

Das Geschenk zum Jubiläum machte sich das Orchester gleich selber mit den Gästen ­Rodas, Corin Curschellas (Gesang), Patricia Draeger (Akkordeon) und Barbara Gisler (Cello). Die drei Musikerinnen vermochten das Publikum mit ihrer Spielfreude voll und ganz in eine andere Atmosphäre zu entführen. Sinnlicher, manchmal etwas schelmischer Text, Deutsch und Rätoromanisch, besinnlich leise, dann wieder laut, wild gestikulierend, sehr konzertant, fröhlich und unterhaltsam, kaum ein Adjektiv, das die drei Frauen mit ihren Vorträgen nicht abgedeckt hätten. Die Arrangements von Patricia Draeger, ein absoluter Hochgenuss für das Gehör.

Es verwunderte daher nicht, dass auch Rodas riesigen Applaus ernten durften. Sie beschlossen den Jubiläumsabend im Gemeindesaal Baar, der sich hervorragend eignete für diesen Konzertanlass und durch das AOZB mit entsprechender Einrichtung in Saal und Restaurant sehr einladend war. ( Text für das Akkordeon-Orchester Zug-Baar von Cornelia Schmid)