Seifenblasenzauber und Wetterglück am Neuheimer Dorffest

Dies & Das

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Kinderspielplausch, Festbetrieb, die Ägeritaler Turboörgälär und mehr erwarteten die Besuchenden des beliebten Anlasses.

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Neuheim – Das Neuheimer Dorffest gibt es seit langem. «Früher war das sogenannte ‹Dorfplatzfest› eine grosse, aufwendige Sache», erzählt Adi Feuchter, Präsident der Männerriege Neuheim und Mitorganisator des Fests. Er steht unter einem Zelt hinter einer riesigen Risotto-Pfanne und leert gerade eine vorbereitete Zwiebelmischung über die Reiskörner, rührt und erzählt begeistert weiter: «Nach Corona wurden wir kleiner, einfacher, aber viel persönlicher».

Das Fest findet seither auf dem Begegnungsplatz neben dem Spielplatz des Kindergartens Chilematt statt. Feuchter, von Beruf Koch in der Justizvollzugsanstalt Bostadel, schwingt oft und gerne die Kelle bei geselligen Anlässen. «Sein Risotto ist ein Markenzeichen», sagt ein älterer Mann, der neben ihm steht und ebenfalls zur Männerriege gehört, schmunzelnd. Am Neuheimer Dorffest betreibt die Riege die Gastronomie. Schon brutzeln die ersten Würste auf dem Grill, und immer mehr Publikum strömt auf die kleine Wiese und setzt sich unter die Zelte. Die nahe Kirchenglocke schlägt sechs Mal: Jung und Alt prosten sich zu, bestellen Essen. Kleine Kinder rennen herum, Familien stossen Kinderwagen herbei, man hört verschiedene Sprachen.

Zugezogene und Einheimische verbinden

Mittendrin Sabrina Berri aus dem Vorstand der Kulturkommission Neuheim. Die junge Frau hat die Zusammenarbeit der beteiligten Vereine koordiniert. «Das Hauptmotto des Fests ist es, das Dorf zusammenzuführen, die Geselligkeit zu pflegen», erzählt auch sie.

«Immer am letzten Samstag vor dem Schulbeginn organisieren wir nebst dem Festbetrieb auch einen Kinderplausch und die musikalische Unterhaltung». In den letzten Jahren sei der Wunsch aufgekommen, jeweils ein actionmässiges Highlight einzubauen. Dieses Jahr erwarte man den Seifenblasenkünstler Nicky Viva. Den musikalischen Background werden am späteren Abend die Ägeritaler Turboörgälär geben. Der Himmel ist zwar bedeckt, aber das Wetter hält. Schon seit zwei Stunden. Auf dem benachbarten Kindergartenspielplatz haben Gina Baldelli und Denise Schilliger vom «Familientreff Neuheim» den «Kinderplausch» organisiert. An 25 Posten stehen insgesamt 15 Helferinnen bereit, um den Kindern die Spiele zu erklären und sie zu beaufsichtigen. «Ich mache das unheimlich gerne», sagt Baldelli, die selbst Mutter ist, strahlend. «Ich recherchiere die Spiele im Internet, bestelle bei der Ludothek. Mich begeistert es, für die Kinder und ihre Familien Spiel und Spass bereitzustellen.»

Kinder erheitern Erwachsene

So trifft man im Innern des Kindergartens ganze Familien versunken in ein Knobelspiel. Draussen versuchen sich die Kleinen und Grossen an Stelzen, und es gibt ein Schminkzelt. In zwei Panzern aus luftgefülltem Plastik bekämpfen sich kleine Kinder, stossen vergnügt zusammen und purzeln zur Seite – wer ist der Stärkere? Diese besondere Nummer erzeugt viel Heiterkeit bei den zuschauenden Erwachsenen.

Der «Familientreff» hat auch einen Kuchenstand aufgebaut. Die elfjährige Antonella Lavaque verkauft die Kuchenstücke an die Zvieri-Hungrigen, während ihre Mutter Maria die Kasse macht. Sie stammten aus Argentinien, lebten aber schon lange in der Schweiz.

Um Punkt halb sieben schliesslich tritt Nicky Viva auf. Am Rande des Platzes stellt er seine Seifenblasenapparatur auf, und gleich reihen sich viele kleine Kinder vor ihm auf. Mit weit ausgebreiteten Armen hebt er zwei schwarze Stangen hoch, zieht daran und entlässt riesige, bunt schillernde Blasen in die Luft. Ein Schrei kommt unisono aus den Kehlen der Kinder, sie hüpfen und haschen nach den Blasen: Die Szene wirkt zauberhaft im abendlichen Licht. (Text von Dorotea Bitterli)