Sie erkunden das Berner Oberland
Música
Der Männerchor hat auf seiner Reise das Suldtal besucht. Dabei kam es auch zu abenteuerlichen Situationen.
Hünenberg – Am ersten Freitag im Oktober begaben sich die Sänger des Männerchors Hünenberg in Begleitung ihrer Partnerinnen auf die jährliche Sängerreise, die dieses Jahr ins Berner Oberland, ins Suldtal, führte.
Pünktlich um 7.30 Uhr begrüsste der diesjährige choreigene Reiseleiter, Alois Bucher, die 47-köpfige Reisegesellschaft an der Zentrumstrasse und gab Wendelin, dem Carchauffeur, das Zeichen zur Abfahrt. Es ist Tradition, dass ausser dem für die Reise verantwortlichen Sänger nur der Chauffeur das Reiseziel und den Weg dorthin kennt. Zuerst fuhren wir Richtung Luzern, dann durch die Unesco-Biosphäre Entlebuch, auch bekannt als «Wilder Westen Luzerns», und weiter Richtung Marbach, Schallenberg. Neben interessanten Informationen zu Land und Leuten hörten wir auch den einen und anderen Entlebucher-Witz oder erfuhren, welcher Schwinger in welchem Dorf lebt.
Kurz vor dem Passübergang ins Berner Oberland, dem Schallenberg, genossen wir im Gasthaus Siehen bei schönstem Sonnenschein auf der Terrasse Kaffee und Gipfeli. Bald ging es weiter über Steffisburg, Thun, Spiez nach Aeschiried. Wir spürten, dass wir eigentlich nahe am Ziel sein müssten, denn einige Mägen knurrten bereits.
Millimeterarbeit
Doch uns stand noch eine abenteuerliche Fahrt durch das Suldtal bis zum Restaurant Pochtenfall bevor. Die Strasse war kaum breiter als der Car, und die kleinste Kurve bedeutete für Wendelin Millimeterarbeit. Während Alois mit dem Mikrofon und vielen Worten versuchte, die Fahrgäste zu beruhigen, steuerte Wendelin das grosse Fahrzeug in aller Ruhe, mit Bravour und ohne Kratzer zum Ziel. Der 87-jährige Fritz Hari, Hausherr im Pochtenfall und Vater des Wirts, begrüsste uns in der schönen Natur und erklärte bei einem Apéro die Geografie, die Geschichte und das heutige Leben mit Alp- und Forstwirtschaft. Das Suldtal ist ein Naturschutzgebiet, im Sommer ein Wander- und im Winter ein Langlaufparadies.
Nur ganz wenige Teilnehmer unserer Reisegesellschaft waren schon einmal da oder wussten, dass es dies überhaupt gibt. Allen voran der Reiseleiter Alois Bucher, weil Fritz Hari sein militärischer Vorgesetzter war. Aber auch der Präsident Marcel Scherer, weil er mit den alt Nationalräten jasst und Fritz Hari alt Nationalrat ist. Und Erwin Müller, weil er vor vielen Jahren ganz in der Nähe seine liebe Frau kennen gelernt hat und in der Gegend noch ein Haus besitzt.
Viele Leckereien
Das Mittagessen mit Worten zu beschreiben, ist fast nicht möglich, denn nur das Beste vom Besten wurde aufgetischt: Gämspfeffer aus heimischer Jagd, Kalbsgeschnetzeltes aus eigener Zucht, Weine aus dem Nachbarkanton und Digestives aus eigenen Früchten. Selbstverständlich bedankten wir uns für das feine Essen und die Gastfreundschaft mit drei passenden Liedern. Mit vollen Mägen und alkoholberuhigt war die Rückfahrt durchs Suldtal nicht mehr ganz so gruselig.
Bald waren wir wieder auf normalen Strassen unterwegs und fuhren nach Interlaken, wo wir auf dem MS «Jungfrau» einschifften. Das Schiff brachte uns nach Brienz, wo wir nach einem Fotoshooting wiederum Wendelins Car bestiegen, der uns auf dem direkten Weg über den Brünig zurück nach Hünenberg brachte. Die Teilnehmer waren sich einig, es war ein toller Tag mit vielen schönen und neuen Eindrücken, die Organisation war perfekt. Ein ganz grosses Dankeschön an den Reiseleiter Alois Bucher und seine Frau Monika, aber auch an Wendelin Murer für die sichere und angenehme Fahrt.
FÜR DEN MÄNNERCHOR HÜNENBERG: BRUNO BRINER