Eine Säule regt zum Denken an

Kunst & Baukultur, Dies & Das

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Mitarbeitende von Zuger Institutionen erzählen über ihr Lieblingskunstwerk.

  • Der «Pneuturm». (Bild Eugen Jans)
    Der «Pneuturm». (Bild Eugen Jans)

Baar – Dieser Artikel ist in der Ausgabe April 2021 des Zug Kultur Magazins erschienen. Hier geht es zu den weiteren Berichten über Lieblingskunstwerke.

Gaby Billing, Galerie Billing Bild, Baar

«Der wuchtige Pneuturm besteht aus sieben aufeinander geschichteten Traktorpneus und steht auf einem Stück Rasen vor der kantonalen Motorfahrzeugkontrolle. Die Pneus sind genau so übereinandergelegt, dass das Muster des Profils aneinander anschliesst. Durch das Ornamentale erinnert die Skulptur an die Überreste einer Tempelsäule. Von nahe betrachtet, wird sichtbar, dass die Oberfläche der alten Pneus glänzt und in den Regenbogenfarben schimmert.
Eugen Jans (1963, Künstler aus Zug) hat die Pneus in harter Arbeit – der Gummi gibt nach – mit einem Meissel bearbeitet. Nach dieser Bearbeitung erinnert die Oberfläche des Gummis einerseits an Holz, andererseits durch den Glanz und die oszillierenden Farben an das Ursprungsmaterial Öl.

Verschiebung des Alltäglichen
Diese Skulptur ist eine meiner liebsten Arbeiten, weil sie mir ermöglicht, Schönheit in einem abgenutzten Gebrauchsgegenstand zu entdecken. Durch die geschickte Platzierung bei der Motorfahrzeugkontrolle und vor dem Einkaufszentrum Zugerland ermöglicht das kantonale Amt für Kultur allen Vorbeifahrenden weitere Assoziationen – sei es zur fossilen Energie, zur Schönheit des Autos, zur Vergänglichkeit von Tempeln und Kulturen, zu den landwirtschaftlichen Wurzeln Steinhausens. Die Skulptur von Eugen Jans beinhaltet alles, was ich mir von Kunst wünsche; Ästhetik und die Möglichkeit, gedankliche Reisen zu unternehmen.»

«Pneuturm» von Eugen Jans
Skulptur bei der Motorfahrzeugkontrolle, Steinhausen