Kurze Tanzeinheiten für zu Hause

Dies & Das

,

Zug Kultur hat aufgrund der Coronakrise in die Runde gefragt. Verschiedene Institutionen, Vereine und Kulturschaffende haben geantwortet und sich zur aktuellen Situation Gedanken gemacht. Sie erzählen, wie sie das Virus getroffen hat, was sie gerade machen und wo ihre Hoffnungen sind.

  • Der grosse Wunsch besteht, dass solche Tanzszenen bald wieder möglich sind. (Bild PD)
    Der grosse Wunsch besteht, dass solche Tanzszenen bald wieder möglich sind. (Bild PD)

Baar – Dieser Artikel ist in der Mai-Ausgabe des Zug Kultur Magazins erschienen. Hier geht es zu den anderen Artikeln.

Sandra Odermatt, Schul­leiterin und Tanzpädagogin, Tdc Dance Company & School, Baar

«Die Proben für unser neues Tanzprojekt ‹Ayka› verliefen im Zeitplan. Wir freuten uns bereits auf die Aufführungen im Juni im Theater Casino in Zug. Meldungen über ein neuartiges Virus waren in den Medien. Doch zu diesem Zeitpunkt konnten wir uns nicht vorstellen, was auf uns zukommt.
Ein einschneidender Moment: Wir müssen die Tanzschule schliessen. Zuerst war die Rede von zwei, drei Wochen. Bald wurde klar, dass die Schliessung viel länger dauern würde. Wir sind darauf angewiesen, den Unterricht zu führen. Denn ohne Unterricht fliesst kein Geld. So haben wir uns in unserem kleinen Schulleitungsteam beraten und Strategien entwickelt. Der nächste Schritt war die Eingabe von Kurzarbeit, um wenigstens die Lohnkosten einigermassen decken zu können. Die weiteren Fixkosten, wie Raummiete und Telefon, haben wir vorerst nicht berücksichtigt.

Unterrichtseinheiten für zu Hause
Ganz wichtig ist uns aber, den Kontakt zu den Schülerinnen zu halten. Wir erarbeiten kurze Trainingssequenzen, welche sie zu Hause nachtanzen können. Dabei unterstützen wir uns im Team gegenseitig. Wir tauschen Gemachtes un­tereinander aus, sodass wir Ideen und Material für alle ausfallenden Stunden haben. Ballettmädchen bekommen ausnahmsweise Modern- Übungen und umgekehrt. Für die jungen Tänzerinnen gibt es nebst tänzerischen Übungen zum Beispiel auch eine Ballerina zum Ausmalen. Spannend für mich persönlich ist es zu sehen und hautnah zu erleben, wie mein Team wirklich funktioniert – sensationell!
Wie geht’s weiter? Eine Frage, die ich mir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht konkret stelle. Vorerst geht es darum, die Tanzschule am Laufen zu halten. Sollte der Lockdown über einen längeren Zeitraum andauern, werde ich mich wohl oder übel mit Fragen zur näheren Zukunft beschäftigen. Was ich heute schon vorgeplant habe, ist ein spezielles Angebot über die Sommerferien. Dieses kann helfen, verschobene Ferientage und -wochen zu überbrücken. Gleichzeitig können unsere Tänzerinnen ausgefallene Lektionen, so gut es geht, nachholen.

Neuer Zeitplan für das Tanzprojekt
Die Aufführungen unseres Tanzprojektes ‹Ayka› im Theater Casino Zug konnten wir auf Ende August verschieben. Die notwendigen Proben und Zusatztrainings organisieren wir in den Augustwochen. Mit etwas Verspätung starten wir dann im September ins neue Tanzjahr. Wir wünschen uns sehr, dass wir im Juni wieder unterrichten dürfen. Uns fehlen die Tanzschülerinnen und die Arbeit mit ihnen. Einfach gemeinsam zu lachen und zu tanzen.»