Die Musiker von morgen zeigen, was sie draufhaben

Theater & Tanz, Musik

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Die Show ist mehr als nur ein Talentwettbewerb - sie bietet eine Entdeckungs- reise durch das Können der nächsten Generation.

  • Lara Brunner tritt im Halbfinal der Zentralschweizer Talentshow in der Galvanik (Bild Christof Borner-Keller)
    Lara Brunner tritt im Halbfinal der Zentralschweizer Talentshow in der Galvanik (Bild Christof Borner-Keller)

Zug – Die Parfümwolke verschiebt die Atmosphäre in der Galvanik um einige Jahre zurück - in die Teenie-Zeit, in der man zum ersten Mal da war. Aber an diesem Abend stecken unter dem übersüssen Duft keine betrunkenen frühreifen Partygänger, sondern die zukünftigen Stars der Zentralschweiz: Es ist das Halbfinale der Zentralschweizer Talentshow - 18 Talente und 6 Rookies treten gegeneinander an. Sie sind nach der ersten Castingrunde aus 90 Bewerbern noch übrig. Zuerst sind die ganz Jungen dran. In der Halle haben sich Freunde und Familie versammelt - ein Publikum, das aufgekratzt und etwas nervös in der Galvanik steht, die einen zu jung und die anderen zu alt für das normale Programm hier. «Ich kannte nur das Autocenter nebenan», sagt einer mit einem Lachen. Umso aufgeregter ist die Menge über das, was gleich kommt. Auf der Bühne hat der Lichttechniker den Sternenhimmel angeworfen, für extra Glamour. Den haben die Sängerinnen auch verdient, das wird gleich von Anfang an klar: Zwölf Jahre alt ist sie, Manon Heeb aus Luzern. Sie will hier vor geschätzten hundert Leuten ganz alleine singen.

Manon schlägt sich schon mit dem ersten Ton ihres Songs aus der Schublade «klein und herzig» heraus - und mitten ins Feld der Nachwuchstalente. Ihre Stimme ist getränkt mit Pop, tönt nach rauem Soul. Manon steht ganz alleine da und füllt die Halle. Sie beherrscht die Schlenker und Schlaufen. Das ist kein blosser Talentwettbewerb, wo man ungeschicktem, aber geliebtem Nachwuchs wohlwollend Aufmerksamkeit schenkt; das hier ist eine konzertante Entdeckungsreise durch das Können und das Selbstbewusstsein einer neuen musikalischen Generation. Da gibt es klare Pop-Stimmen: solche für Balladen, aber auch schräge, bei denen man jetzt schon spürt, zu was sie ihre Besitzerinnen führen könnten, wenn sie ihr nachgehen. Isabel Mathis aus Wolfenschiessen zum Beispiel packt keine Gitarre aus, sondern gleich die Konzertharfe. Ihre Stimme darüber ein feines Krächzen, irritierend, aber auch berührend - wie eine kaum angestrichene Geige. Zum Popsternchen keine Chance, aber aus dieser Stimme könnte gut und gerne eine Künstlerin mit Format werden - und sie ist damit bei weitem nicht die Einzige.

Ernste Worte mit Frau Fenk

Die erste Hälfte der Talente ist durch, bei den Rookies steht schon fest, welche zwei weitergekommen sind: Carmen Wyler aus dem Fürstentum Lichtenstein und Fiona Kathriner aus Kriens. Fiona steht an der Bar, weil der Hocker zu gross für sie ist. Ihre Freunde und die anderen Teenies sitzen auf dem Tresen, um den Auftritt der Zuger Breakdance-Gruppe Dirtyhands zu verfolgen. Die Jury hat sich zur ersten Beratung zurückgezogen. Und während die drei Tänzer den engen Platz auf der Bühne mit halsbrecherischen Saltos füllen, machen sich die Talente Gedanken über ihren Auftritt. «Es hat Spass gemacht», sagt Fiona, «und ich habe viel gelernt.» Am Nachmittag wurden alle Kandidatinnen von den Juroren gecoacht. «Sie haben mir gesagt, ich soll mich mehr bewegen», sagt Fiona und lacht, «das habe ich dann versucht. Aber es ist schon schwierig, sich auf beides zu konzentrieren.» In der zweiten Hälfte heben die Talente das Niveau noch einmal an. Stefanie Bernet etwa hat die Show im Griff, begeistert mit ihrer Mimik so sehr, dass eine Zuschauerin ihr nachher zuruft: «Wenn du es nicht ins Finale schaffst, muss ich mit dieser Frau Fenk ein ernstes Wörtchen sprechen.» Carmen Fenk, die erste Music-Star-Gewinnerin, sitzt in der Jury. Sie hat nichts zu befürchten: Bernet schafft es ins Finale. Zusammen mit Natalie Pfister, Michele Mettler, Lea Kalish, Lara Brunner und Julianna Suter. (Falco Meyer)

 

Hinweis
Informationen über das Finale gibt es auf www.zentralschweizertalentshow.ch