Die Bibliothek Zug erfindet sich laufend neu

Literatur & Gesellschaft

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Digitale Medien erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit. Aber auch das gedruckte Buch hat noch seine Anhänger.

  • Kim de l’Horizon las im Januar in der Bibliothek Zug aus «Blutbuch», das im Jahr 2022 sowohl den Schweizer wie auch den deutschen Buchpreis gewann. (Bild Maria Schmid)
    Kim de l’Horizon las im Januar in der Bibliothek Zug aus «Blutbuch», das im Jahr 2022 sowohl den Schweizer wie auch den deutschen Buchpreis gewann. (Bild Maria Schmid)

Zug – Das Buch «Die Botschaft der verborgenen Bücher: Comis­sario Montalbano entdeckt eine neue Welt» des italienischen Vielschreibers Andrea Camillieri (1925–2019) ist in der Bibliothek Zug an der St. Oswaldsgasse zu finden. Aktuelle Bücher von bekannten Literaten sind oftmals gleich mehrfach vorhanden auf Papier, aber auch als Hörbuch oder E-Book.

Das Segment der Belletristik umfasst gemäss dem kürzlich veröffentlichten Jahresbericht der Bibliothek Zug 13 592 Einheiten (2021: 13 353). Die Zahl der Ausleihen in diesem Bereich der Bibliothek Zug sanken dabei auf 49 974 Einheiten. Diese hatten 2021 noch einen Wert von 52 224 Einheiten erreicht.

Bei den Sachbüchern reduzierte sich die Menge auf 20 325 Bücher. Dieses Segment war jedoch besser nachgefragt als noch im Jahr 2021. Gemäss Jahresbericht 2022 kamen insgesamt 52 310 Ausleihen in diesem Sektor zusammen.

Wenig überraschend reduzierte die Bibliothek Zug ihren CD-Rom-Bestand auf noch 66 Stück. Auch die Sektion Film hat in Zeiten von Streamingplattformen einen zunehmend schweren Stand. In dieser Sparte ist die Nutzung mit minus 17 Prozent sehr stark eingebrochen.

Auch Gerätschaften können ausgeliehen werden

Gut nachgefragt ist die digitale Bibliothek. Die dort notierten Ausleihen für das Jahr 2022 sind mit 200 239 Einheiten um 13 Prozent höher als im Berichtsjahr davor. Gut angenommen haben die Nutzenden auch verschiedene elektronische Gerätschaften wie E-Reader, VR-Brillen, Tiptoi-Stifte wie auch Laptops. Der Bestand dieser Geräte lag Ende 2022 bei 118 Einheiten.

Die Bibliothek Zug widmete sich auch der Ausarbeitung einer neuen Bibliotheksstrategie für die Jahre 2023–2027. Eine Massnahme, die bereits für dieses Jahr angedacht ist: Das Hauptgebäude der Bibliothek an der St. Oswaldsgasse ist wohl ab September 2023 jeweils von Montag bis Samstag von 7 bis 23 Uhr geöffnet. Bereits heute ist die Studienbib­liothek während des gleichen Zeitfensters nutzbar. Ein Bibliotheksausweis genügt dazu. Ab Herbst 2024 soll dann die Bibliothek Zug auch an Sonntagen mit Bedienung offen sein. Im Weiteren soll eine Machbarkeitsstudie ausgearbeitet werden, inwieweit ein Zuger Bib­liotheksverbund mit gemein­samem Bibliotheksausweis Sinn machen würde.

Der Renner bei den mittlerweile vielen digitalen Biblio­theken auf der Plattform der Bibliothek Zug ist Genios. Diese Plattform bietet verschiedene Zei­tungen und dergleichen an. Die Nutzerzahlen sind hier um 81 Prozent angestiegen (2022: 12 461 Nutzungen). Unter dem Genios-Dach sind Schweizer, deutsche und österreichische Pressetitel abrufbar. Zudem soll sich der physische Medienbestand an der Qualität und der Aktualität ausrichten. Gedruckte Bücher gibt es also auch weiterhin. Eine Bibliothek ist ja schliesslich eine geordnete Büchersammlung. (Text von Marco Morosoli)