In Zug gibt es neu eine Galerie für digitale Kunst

Kunst & Baukultur, Film & Multimedia

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In der Crypto-Valley-Stadt Zug wurde die «Unpaired Gallery» eröffnet – für solche, die sich für NFTs interessieren.

  • Kuratorin Petra Tomljanovic. (Bild Stefan Kaiser)
    Kuratorin Petra Tomljanovic. (Bild Stefan Kaiser)

Zug – Die Kunstwelt ist dabei, sich global zu verändern – mit verschiedenen Marktplätzen im Internet. Heute erzielen digitale Kunstwerke oft hohe Preise. Die neue «Unpaired Gallery» will hier mit NFT-Kunst mitmischen: Sie wurde am 3. Juni in Zug an der Rigistrasse 2 eröffnet.

Im hellen Galerieraum fallen die grossen Bildschirme auf, welche fortlaufend Videos und 3D-Bilder präsentieren. Die digitalen Arbeiten der von der Galerie ausgewählten Kunstschaffenden sind farbenfreudig, schrill, poetisch oder experimentell. Der Begriff Kunst ist hier nicht ganz einfach auszulegen, doch einige der Akteure sind bereits international bekannt. Für die Auswahl der digitalen Werke ist die Kuratorin Petra Tomljanovic zuständig: «Wir sind eine kuratierte Plattform, es ist unser Programm, einige weltweit bekannte Künstlerinnen und Künstler sowie aufstrebende Talente in der NFT-Gemeinschaft zu fördern.»

Die Galerie stelle wechselnd eigene Programme auf und pflege die Kooperation mit den ausgewählten Künstlern aus den Bereichen Video, 3D und Foto.

Aber auch anderen aus der digitalen Szene werde die Möglichkeit geboten, Kunst durch den Einsatz innovativer Technologie zu erleben. «Vor allem jüngere Künstler sind heute technisch sehr weit. Und das Interesse an der NFT-Kunst ist ziemlich gross», stellt die Kuratorin fest, die bis Ende Jahr drei weitere Ausstellungen plant.

Startkapital innert 24 Stunden

In der Zuger Galerie kann man nichts kaufen und nach Hause tragen, aber sich über die NFT-Kunstwerke oder Investitionen informieren. Wie Tomljanovic erklärt, habe alles im Oktober 2021 begonnen, als an der Party Degenerates 10’000 digitale Werke verkauft worden seien. Die Werke seien in den Monaten vorher zusammen mit den Kunstschaffenden digital aufbereitet worden. Bezahlt werde von Investoren und Sammlern in Krypto- oder herkömmlicher Währung.

Die ausländischen Firmeninhaber hätten damals innert 24 Stunden rund 20 Millionen Franken erzielt, unter anderem als Startkapital für die Galerie, bestätigt Niklaus Neddermann, Finanzen und Betrieb, und ergänzt: «Die Wahl auf Zug fiel aufgrund der vielen Firmen, die hier im Bereich Crypto Valley tätig sind.» (Text von Monika Wegmann)