Baarer Kultur-Schüür wartet mit mannigfaltigem Programm auf

Literatur & Gesellschaft, Musik

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Die anstehende Saison in der Rathus-Schüür sieht ein kunterbuntes Bouquet an Kleinkunstperlen vor. Damit bleibt sich die charmante Kulturbühne weiterhin auf der ganzen Linie treu.

  • Manuel Stahlberger tritt am 19. Januar aus seinem Schatten. (Bild Michael Schooch/PD)
    Manuel Stahlberger tritt am 19. Januar aus seinem Schatten. (Bild Michael Schooch/PD)

Baar – Seit vier Jahrzehnten ist die Rathus-Schüür mitten im Herzen Baars eine der führenden Kleinkunstbühnen der Zentralschweiz und darf auf ein treues Stammpublikum zählen. Weil dieses einfach weiss, dass die Qualität des Programms eine der Konstanten ist. Erwartungsgemäss präsentiert sich auch das erste Halbjahresprogramm 2023 so vielfältig wie eh und je. Vielleicht ist es dieses Mal sogar noch bunter und abwechslungsreicher. Zumindest lässt es das auffallend farbenfrohe Plakat erahnen.

Der Blick auf das seit Anfang Monat aufgeschaltete Programm bestätigt es denn auch: Einmal mehr gibt es Kleinkunst vom Feinsten mit einer Vielzahl illustrer Namen als bewährte Garanten für hochkarätige Unterhaltung. Die Sparten decken fast das gesamte Kulturspektrum ab – diese reicht von Volksmusik über Bluegrass und Swing bis zu a cappella, von Comedy über politisches Kabarett bis zum Kriminalroman, von Zauberei bis Hexerei.

Neujahrskonzert eröffnet die Saison

Traditionell startet die Saison mit dem Neujahrskonzert am 1. Januar im Gemeindesaal: Die siebenköpfige Bläsergruppe Federspiel aus Österreich verbindet Volksmusiktraditionen mit weltmusikalischen Elementen. In ihren Eigenkompositionen reizt sie das Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne aus. Und das Trio Caludo spannt am 12. Januar einen weiten Bogen von Bluegrass bis zu irischen Klängen. Musikalisch unterwegs ist auch Liedermacher und Kabarettist Manuel Stahlberger, der am 19. Januar aus oder vielleicht gar über seinen eigenen Schatten springt und eine grosse Show verspricht – Weltruhm inklusive. Der Winterthurer Kabarettist Cenk hingegen erzählt am 2. Februar von der schrägsten Nacht seines Lebens – der Hochzeit seiner Cousine – und hinterfragt dabei allerlei gesellschaftliche Konventionen.

Am 2. März ist mit Thomas Lötscher alias Veri ein altbekannter Gast in Baar. In seinem Programm «In Veri Veritas» erklärt er seine kleine Welt zwischen Klimaerwärmung und Altersarmut. Und Muriel Zemp sucht am 23. März ihre Wurzeln in der Innerschweiz und im Welschland. Lieder aus beiden Regionen beleuchten Unterschiede und Gemeinsamkeiten östlich und westlich des Röstigrabens. Und nachdem sich Lisa Christ am 13. April in eine wilde Beziehung mit ihrem Publikum gestürzt hat, kehrt mit Ralf Gagel am 4. Mai ein Magier nach Baar zurück, der an der Jubiläumsfeier der Rathus-Schüür im Juni 2022 das Publikum wortwörtlich verzaubert hat.

Aus dem fernen Stockholm reisen am 11. Mai die Ringmasters an und singen Hits von damals und heute. Danach, am 25. Mai, erzählt Lala Malena ihre Männergeschichten. Sie hadert und schmachtet, sie hofft und leidet in deutschen Chansons, begleitet von Akkordeon und Klavier. Mit Michel Gammenthaler steht am Samstag, 3. Juni, ein weiterer «Baar-erprobter» Künstler auf der Bühne – in der Aula Sennweid. Hier stellt er die Frage nach Hugo. Klingt kryptisch? Die Antwort gibt’s an diesem Abend. Damit neigt sich die kulturelle Baarer Frühlingssaison 2023 dem Ende zu: Das fulminante Finale steigt am 11. Juni in Form eines Open Airs vor der Rathus-Schüür. The Waffle Machine Orchestra steht für heissen Swing-Sound – eine groovige Rhythm Section wird begleitet von einem flammenden Bläsersatz.

Beiträge der Bibliothek und der Donschtig-Träff

Die Bibliothek Baar steuert zwei Veranstaltungen zum neuen Rathus-Schüür Programm bei: Am 20. März berichtet Christina Ragettli, wie sie die Via Alpina von Triest nach Monaco im Alleingang erwandert hat. Und am 15. Mai liest Krimiautor Peter Denlo aus seinem Fernost-Krimi «Zungentod». Dazu gibt es vor Ort gekochte burmesische Wokgerichte. Auch die sechs Donschtig-Träffs bieten wie immer eine breite Themenvielfalt. Im Januar erzählt der Baarer Hobbyfotograf Franz Glanzmann von seinen Reisen in den Regenwald. Im Februar gibt es von Ria Eugster Anregungen zum Glücklichsein oder Glücklichwerden. Im März gewährt Maria Greco Einblick in ihr Projekt «unschuldig schuldig» und berichtet vom letzten grossen Hexenprozess 1737 im Kanton Zug. Im April zeigt Hobbyornithologe und Videofilmer Peter Kern einmalige Filmaufnahmen. Im Mai erzählt Pflegefachmann und Clown Patrick Hofer Heiteres aus seinem Spitalalltag. Und im Juni stellt Pfarrer Volker Bleil «sein» Kloster Kappel vor. (Text von Andreas Faessler)

Hinweis
Tickets für die Frühlingssaison sind unter www.rathus-schüür.ch, im Gemeindebüro Baar an der Rathausstrasse 6 sowie an der Abendkasse erhältlich.