Motto wird sogleich umgesetzt
Brauchtum & Geschichte
Mit der Inthronisation beginnt die Fasnacht in der Gemeinde offiziell. Narrenmutter und Ehrenbadjöggel haben bereits bei dem ersten Auftritt überzeugt.
Unterägeri – Bunte Kostüme, laute Musik und fröhliche Menschen – so wird die Fasnacht in Unterägeri gestartet. Am Samstagabend findet die Inthronisation statt, und passend dazu hat sich das Repräsentantenpaar, bestehend aus Melanie Furrer als Narrenmutter und Rolf Iten als Ehrenbadjöggel, etwas Besonderes für das Kostüm ausgedacht. Sie haben viele Gewänder aus der Vergangenheit zusammengenäht und präsentieren nun einen kunterbunten Mix verschiedenster Jahre. «Wir haben uns deshalb für diese Variante entschieden, weil wir Fan von allen Gruppierungen sind und auch als solcher an der Fasnacht auftreten wollen», erklärt Rolf Iten, welcher selber eine Guggenmusig in Unterägeri gegründet hat. «Wir wollten einfach ein lustiges Gewand gestalten und haben uns dann oft zusammengesetzt, bis wir kurz vor Weihnachten fertig genäht hatten», ergänzt Melanie Furrer.
Zahlreiches Publikum
Nach dem Apéro machen sich die Fasnächtler bereit für ihren Einzug vor das alte Schulhaus, wo bald der Badjöggel wieder thronen soll. Das Interesse an der Inthronisation ist gross, denn das Publikum ist zahlreich erschienen. «Das Schöne ist in Unterägeri, dass alle so locker sind. Und natürlich die Musik», findet Lea Just aus Unterägeri, welche mit zwei Freundinnen das Spektakel bewundert.
Michaela Meisinger und Salome Imhof stimmen ihrer Freundin zu. «Es ist schön hier. Wir sind auch sonst viel an der Fasnacht, aber der Umzug hier ist eben immer etwas Besonderes», meinen die beiden Oberwilerinnen. Als das Repräsentantenpaar vorgeführt wird, flammt in der Menge Applaus auf – die beiden begeistern. «Mitunter ein Grund, weshalb ich Rolf Iten als Ehrenbadjöggel gewählt habe, ist, weil er ein Vollblutfasnächtler ist. Letztes Jahr durfte ich ihn in Aktion erleben, was mich schlussendlich überzeugt hat», erklärt Narrenvater Felix Iten.
Repräsentanten wurden gewählt
Alljährlich darf der Narrenvater den Ehrenbadjöggel bestimmen, während der Rest der Ehrengarde sich für eine Narrenmutter – dessen Pendant – festlegen darf. Und auch Melanie Furrer hat überzeugt. «Wir haben eine Liste mit Kriterien für eine Narrenmutter: So spielt beispielsweise das Alter eine Rolle. Und da Melanie diese Kriterien erfüllt hat, wurde sie gewählt. Natürlich nicht zuletzt, weil sie die Fasnacht im Blut hat», weiss Vizepräsident der Wylägerer Fasnachtsgesellschaft, Fabian Hugener. Stolz, dass Melanie das Rennen als Narrenmutter für sich entschieden hat, ist auch Job Müller. «Melanie war nämlich früher wie ich bei der Guggenmusig Papageno in Oberägeri», verrät er. Und dass sie nun die Narrenmutter in Unterägeri verkörpert, ist natürlich ein Grund, um stolz zu sein.
Badjöggel ist nun an seinem Platz
Endlich neigt sich der Abend dem Höhepunkt zu. Darauf haben viele Fasnächtler lange gewartet. Der Badjöggel wird vom Repräsentantenpaar auf seinen Platz gehievt. «De Badjöggel sportlich elegant» passt bei dieser schweisstreibenden Arbeit, bei welcher das Paar trotzdem mit einem eleganten Auftritt glänzt, also wunderbar. (Vanessa Varisco)