1.-August-Feiern einmal anders

Brauchtum & Geschichte

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Die meisten Zuger Gemeinden verzichten auf eine offizielle Bundesfeier. Nur in Neuheim wird gemeinsam gefeiert.

  • Ein Bild, wie es in diesem Jahr wohl nicht zu Stande kommt: in Menzingen singt die Bevölkerung gemeinsam die Nationalhymne. (Bild Christian H. Hildebrand)
    Ein Bild, wie es in diesem Jahr wohl nicht zu Stande kommt: in Menzingen singt die Bevölkerung gemeinsam die Nationalhymne. (Bild Christian H. Hildebrand)

Zug – Keine Ansprachen, kein Gratis-Risotto, kein gemeinsames Nationalhymnesingen: Den 1.August verbringen die meisten Zuger dieses Jahr wohl zu Hause oder organisieren auf eigene Faust ein kleines Zusammentreffen. «Der Gemeinderat hat auf Grund der aktuellen Lage schweren Herzens entschieden, die Bundesfeier abzusagen», heisst es etwa auf der Website von Oberägeri. Die Gesundheit der Bevölkerung stehe an oberster Stelle und die BAG-Massnahmen tragen massgeblich dazu bei, dass weitere Ansteckungen möglichst verhindert werden. «Die dazu geforderten Auflagen machen aber eine Durchführung einer stimmungsvollen Bundesfeier im gewöhnten Rahmen unmöglich», heisst es weiter. «Wir haben lange gehofft», schreibt der Gemeinderat der ansonsten so festfreudigen Gemeinde Baar. «Jedoch was bereits seit längerem absehbar war: Die 1.-August-Feier in Baar kann dieses Jahr leider nicht stattfinden.» Ebenso entschieden haben sich auch die Verantwortlichen in Cham, Unterägeri, Risch, Steinhausen und Menzingen. Die Stadt Zug organisiert einen besonderen Anlass. Musikerinnen und Musiker werden zwischen 18.30 und 22Uhr an 20 bis 40 Standorten «verteilt über alle Quartiere» im öffentlichen Raum aufspielen. Dadurch sollen die Bewohner zu einem Spaziergang angeregt werden.

Doch nicht alle Gemeinden verzichten auf eine offizielle Bundesfeier. In Neuheim etwa findet sie wie geplant statt. Hier wird bereits am Freitag, 31.Juli, gefeiert. Organisiert wird die kleine, aber feine Feier auf dem Josefsgütsch vom Billard und Bar Verein. Ab 17Uhr herrscht Barbetrieb. Das Essen für die bereitgestellte Feuerstelle muss selber mitgebracht werden. Am 1.August geht es gleich weiter. Ab 16Uhr ist die Bar offen. Die Feuerstelle und Feuerschale wird ab 17Uhr betrieben. Das Essen bringt wieder jeder selber mit. Zudem gibt es eine ausgewiesene Feuerwerksstelle und ein Höhenfeuer.

Einem schönen, grossen Höhenfeuer scheint im Übrigen nichts im Wege zu stehen. Dank der ausgiebigen Regenfälle der letzten Wochen ist ein Feuerverbot, wie es in anderen Jahren ausgesprochen wurde, nicht in Sicht. Für den Kanton Zug gilt momentan die Gefahrenstufe gering. Feuer frei also auch für Lampions und Feuerwerke.

Eine kreative Alternative in Hünenberg

Die sollen auch in Walchwil nicht zu kurz kommen. Zwar ist auch der Gemeinderat der Zuger Riviera zum Entschluss gekommen, die Bundesfeier abzusagen, «falls es die Witterung aber zulässt, organisiert die Kulturkommission eine Darbietung», wird vermeldet. Diese konzentriere sich auf das Dreieck Dorfplatz – Vorderbergstrasse – Forchwaldstrasse – Hinterbergstrasse, könne aber auch darüber hinaus genossen werden. Um was es sich dabei genau handelt, bleibt bis zum 1.August geheim. Nur so viel: Die Walchwiler sollen sich um 21.30Uhr ins Freie begeben.

Für einen ganz anderen Weg hat sich Hünenberg entschieden. Statt gemeinsam gesungen, soll gezeichnet werden. «Zur Würdigung unserer Bundesfeier organisiert die Gemeinde Hünenberg einen Wettbewerb», heisst es auf der Website der Gemeinde. Gesucht wird die kreativste Zeichnung zum Thema «Nationalfeiertag in Hünenberg». Bis am 3.Juli konnten die Zeichnungen bei der Gemeinde eingereicht werden. Gewinnen kann man einen Gutschein im Wert von 500 Franken – einlösbar in einem Hünenberger Geschäft nach Wahl. Alle eingetroffenen Werke werden von einer Jury nach den Aspekten Gesamtwirkung, Originalität und Aussagekraft bewertet. Pünktlich am 1.August werden diese auf der Website www.huenenberg.ch publiziert. (Carmen Rogenmoser)