Nun wird der Oswaldsbrunnen restauriert und saniert

Brauchtum & Geschichte

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Die historischen Brunnenanlagen in der Zuger Altstadt werden nacheinander unter die Lupe genommen.

Zug – Das historische Brunnenbecken des Oswaldsbrunnens, auf dem die Jahreszahl 1664 zu finden ist, weist diverse Schadstellen auf. Die Figur des hl. Oswald bedarf einer sorgfältigen Restaurierung. Die dringend nötigen Restaurierungs- und Sanierungsmassnahmen dauern bis Herbst 2020, heisst es in einer Medienmitteilung der Stadt Zug.

Auf dem Kapitell in der Mitte des Oswaldsbrunnens steht die Figur des hl. Oswald. In seiner linken Hand hält er ein Prunkgefäss, mit seiner rechten Hand umfasst er sein Schwert. Der hl. Oswald, ein um 603 geborener König aus North Umbrien, dem nördlichsten angelsächsischen Königreich, ist neben dem hl. Michael einer der Stadtpatrone von Zug. Oswald wird als Patron der Schnitter und des Viehs verehrt. Seine Verehrung in Zug erhielt mit dem Bau der St.Oswalds Kirche sein bauliches Zeugnis. Ehemals wurde der Brunnen auch «Schäflibrunnen» genannt, was sich auf das damals neben dem Brunnen gelegene Restaurant Schäfli bezog.

Vergleichbare Barockbauten finden sich in zahlreichen Schweizer Städten. Nebst der wichtigen Aufgabe der Wasserversorgung zeigten sie prächtig gestaltet den städtischen Reichtum.

Brunnen stehen unter Denkmalschutz

Die drei historischen Brunnenanlagen in der Zuger Altstadt, Schwarzmurerbrunnen, Kolinbrunnen und Oswaldsbrunnen, stellen laut Mitteilung ein bedeutendes kunsthistorisches Ensemble dar und wurden von der kantonalen Denkmalpflege unter Schutz gestellt. Bemerkenswert sei, dass bei den Recherchen in den Archiven und Museen keine Kopien oder Angaben zur Erarbeitung von Kopien gefunden wurden, ist es weiter der Mitteilung zu entnehmen. Es ist deshalb anzunehmen, dass es sich bei den Brunnenfiguren um Originale handelt.

Kunstschätzer der Witterung ausgesetzt

Die meisten originalen Brunnenfiguren wurden im Laufe der Zeit zu ihrem Schutz ins Museum gestellt und durch Kopien ersetzt. Es ist äusserst selten, dass diese Kunstschätze noch vor Ort der Verwitterung ausgesetzt sind. Dem Zuger Stadtrat sei es, wie er in der Mitteilung schreibt, ein wichtiges Anliegen, diese Zeitzeugen fachgerecht restaurieren zu lassen und der Bevölkerung auch künftig im weitgehenden Originalzustand zu präsentieren. (mua)