Zuger Elvis-Imitator scheitert an den Appenzeller Sennen

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Thomas Meyenberg aus Baar mimt in der neuen Appenzeller-Käse-Werbung den King of Rock’n’Roll. Sein erster eigener Song klingt aber ganz und gar nicht nach Elvis.

Zug – Marilyn Monroe ist gescheitert, Charlie Chaplin und sogar Sherlock Holmes: Sie alle haben versucht, den drei verschwiegenen Sennen auf ihrem Bänkli das Geheimnis des Appenzeller Käses zu entlocken – vergeblich. Selbst der laszive Hüftschwung von Elvis Presley entlockt den Dreien nur ein müdes Arm­verschränken.

Hinter der glamourösen Erscheinung – glänzende Schuhe, gestylte Haare, glitzernder Anzug – steckt der Baarer Thomas Meyenberg alias Tommy King, langjähriger Elvis-Imitator und, wie er betont, grosser Fan des Appenzeller Käses. Als er von der zuständigen Werbeagentur angefragt wurde, ob er in der neuen Appenzeller-Käse-Werbung den Elvis geben wolle, war für ihn die Antwort deshalb schnell klar. Vergangenen September reiste er dann für einen Drehtag in den Osten. «Das war spannend und hat Spass gemacht, es war aber auch ziemlich aufwendig», erinnert sich Meyenberg.

Anzug durfte nicht dreckig werden

Eine besondere Herausforderung war dabei der steile Hang vom Restaurant, wo die Schauspieler geschminkt und eingekleidet wurden, zum Drehort. «Eine wunderschöne Umgebung», erinnert sich Meyenberg. Aber: «Ich musste achtgeben, dass ich nicht umfalle und das weisse Kostüm und die Stiefeletten nicht dreckig wurden.» Ausserdem hätten die Aufnahmen wegen Windböen mehrmals unterbrochen werden müssen. «Meine Haartolle hat aber mehr oder weniger gehalten», erzählt Meyenberg, gibt jedoch mit einem Schmunzeln zu: «Am Anfang hat sie aber sicher besser ausgesehen.»

Der King of Rock ’n’ Roll begleitet Meyenberg schon sein ganzes Leben. Bereits als Sechsjähriger sang er vor seiner Schulklasse Elvis-Songs. Heute tritt Meyenberg an Firmenfesten, Geburtstagen, Messeeröffnungen und Hochzeiten auf. 2017 schaffte er es bei der alljähr­lichen Weltmeisterschaft der Elvis-Imitatoren in Memphis (US) sogar bis in den Halbfinal. Und 2019 stellte er einen Weltrekord auf: Er erkannte in einer Minute 21 Elvis-Songs – sechs mehr als der bisherige Rekord.

Vom Elvis-Imitator zum Schlagersänger

Doch Meyenberg kann nicht nur Elvis. Als Zauberkünstler Rasmus ist er in der Schweiz und Deutschland unterwegs, und Ende März hat er seinen ersten Song veröffentlicht: «Lebenselixier». Nach Elvis Presley klingt das Stück aber ganz und gar nicht. Im Gegenteil: Es ist ein lupenreiner Schlager. «Es war schon immer mein Ziel, eigene Musik zu machen», erzählt Meyenberg. Und mit Schlagermusik sei er aufgewachsen, sie habe ihm schon immer gefallen.

Ist das nun das Ende von Tommy King? «Überhaupt nicht», entgegnet Meyenberg. «Elvis ist meine Leidenschaft. Das kann ich nicht einfach ausschalten.» Und trotz unzähliger Auftritte als Elvis-Imitator – langweilig wird ihm nicht. Viel zu abwechslungsreich sei das Repertoire von Elvis, das von Rock ’n’ Roll über Blues und Country bis zu Schlager reiche. «Jeder Auftritt ist etwas Neues, jeder Ort und jedes Publikum etwas anders. Die Leute jedes Mal aufs Neue zu begeistern, ist die grösste Herausforderung, macht aber auch am meisten Spass.» (Text von Tobias Söldi)