Eine Reise durch zwei Kantone

Musik

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Der Kirchenchor Heiliggeist war in Glarus und St. Gallen unterwegs. Dabei lernten die Sänger unter anderem ein altes Handwerk kennen.

  • Die Hünenberger Sänger geben ihr Bestes in der Pfarrkirche Amden. (Bild PD)
    Die Hünenberger Sänger geben ihr Bestes in der Pfarrkirche Amden. (Bild PD)

Hünenberg – Durch leichte Nebelschwaden, die über der Zentrumstrasse in Hünenberg liegen, entdecken 42 Sängerinnen und Sänger vom Kirchenchor Heiliggeist den Car von Murer Reisen. Wo führt uns die Chorreise diesmal hin? Die Fahrt über den Hirzel bei strahlender Morgensonne lässt uns die Richtung erahnen. «Wie heisst das Stedtli deet, das friedlich am Glärnisch lyt? Chum cho luege, es isch nöd wyt!»

Roman Truttmann, langjähriges Chormitglied und ehemaliger Präsident, führt uns in seine Heimat. Wir geniessen eine Reiseführung in lupenreinem «Glarnerdialeggt» mit lustigen Geschichten und Sagen, wie zum Beispiel über das «Vrenelis Gärtli». Am Fusse des Tödi, im Süden von Linthal erreichen wir die Streusiedlung Tierfehd. Bei Kaffee und Gipfeli hören wir Spannendes über das Pumpspeicherkraftwerk Linth-Limmern unterhalb des Limmernsees.

Besuch im Wirtschaftsarchiv

In Schwanden erwartet uns eine geschichtsträchtige Führung durch das Glarner Wirtschaftsarchiv. Warum ist das Glarnerland im ganzen Land bekannt? Nicht nur wegen des «Zigerstöckli», denn die Glarner Druckerei war im 19. Jahrhundert international bekannt und produzierte weit mehr als das berühmte Glarnertüechli. Die Textilindustrie dominierte einst das Wirtschaftsleben des Glarnerlandes und beschäftigte bis zu einem Drittel der ganzen Einwohnerschaft. Stoffdrucke gehörten lange zum Glarner Alltag. Tücher, Kissen, Vorhänge und Kleider zeigten die bunten Muster, die im Laufe der Generationen aus einheimischen und asiatischen Vorlagen entstanden waren. Mit dem Niedergang der Textilindustrie ist auch der Stoffdruck fast verschwunden. Heute sind im Glarnerland nur noch zwei Webereien und eine einzige Stoffdruckerei übrig geblieben.

Dem Walensee entlang gelangen wir auf die Sonnenterrasse Amden. Auf der Aussichtsterrasse in Arvenbüel bietet sich uns an diesem prächtigen Samstagnachmittag ein unvergessliches Panorama hoch über dem türkisfarbenen Walensee. Im gastfreundlichen Hotel Arvenbüel werden wir kulinarisch verwöhnt und verabschieden uns am Sonntagmorgen, um in der Pfarrkirche Amden im Gottesdienst zu singen. Unser Chorleiter David Schneider wählte ein passendes Liedergut und setzt sich auch selber an die kleine Orgel.

Begegnung beim Apéro

Die Herzlichkeit von Pfarrer Dr. Victor Buner begleitet uns weit über den Gottesdienst hinaus. Wir überraschen die Amdener nun mit dem mitgebrachten Apéro, dem «Chäppeliwy». Unser Chauffeur Cornel, der Mann für alle Fälle, hat bereits den Apérotisch bestückt, und die Amdener und die Hünenberger freuen sich gegenseitig über diese sonntägliche Begegnung. Von Weesen aus bringt uns das Schiff nach Betlis zum Hotel Paradiesli. Das Mittagessen im Garten dieses idyllischen Landgasthofs ist ein weiterer Höhepunkt dieser so sorgfältig ausgewählten Reise. Ein grosses Dankeschön an unsere Präsidentin, Brigitte Hug Schuler, und an Roman Truttmann. Wir haben dank ihnen traumhafte Orte und Örtchen kennen gelernt.

Übrigens: Singen in Dur, lachen in Moll, ist das nicht toll? Sie sind herzlich eingeladen, das auszuprobieren: Jeweils am Dienstag von 20 bis 22 Uhr in der Aula des Schulhauses Ehret in Hünenberg.

FÜR DEN KIRCHENCHOR HEILIGGEIST HÜNENBERG: HEDY SVENSSON