Pfarreisaal wird zum Eheinstitut

Theater & Tanz

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Im Stück «Säg doch eifach ja!» zeigt das Seniorentheater St. Johannes, wie einsame Herzen zueinander finden.

  • In der Verkupplungsagentur «Härzblatt» bricht Chaos aus, als sich ein schwer vermittelbarer Schwerenöter anmeldet. (Bild Matthias Jurt)
    In der Verkupplungsagentur «Härzblatt» bricht Chaos aus, als sich ein schwer vermittelbarer Schwerenöter anmeldet. (Bild Matthias Jurt)

Zug – Es ist nicht leicht, der Einsamkeit zu entfliehen, egal ob Frau oder Mann, jung oder alt. Ein Glück gibt es «Härzblatt, das Vorzimmer zum Paradies», eine solide Agentur für einsame Herzen. Hier meldet sich auch Thomas (Ruedi Vogt) an, ein schwer vermittelbarer Schwerenöter und Dichter.

Wie alle Kunden erhält er nach einem ersten Gespräch von der Agentur einen schönen Brief. Damit beginnen die Verwicklungen, denn er interpretiert den Brief falsch und glaubt, darin versteckte Liebeserklärungen der Agenturleiterin Christine (Miriana Huber) zu sehen, denn sie hat ihn sofort bezaubert.Doch als diese das realisiert, ist sie geschockt und überlegt, wie sie Thomas schnell wieder loswerden kann. So muss ein alter Kunde, ein Stadtrat (Peter Rindlisbacher), kurzfristig als Ersatzmann herhalten.

Zu allem Übel erscheint auch noch die Frau des Stadt­rates (Ursi Kamer), die ihre Tochter verkuppeln möchte. Trotz aller Widerstände gibt Thomas nicht auf. Die Dramatik steigt, als er in der Agentur vom Balkon zu springen droht.

Gerade jetzt erscheint die Frau der Aufsichtsbehörde (Hedwig Nietlisbach) für eine Kontrolle der scheinbaren Lasterhöhle. Das Chaos ist unbeschreiblich. Aber wie in jeder Komödie wird sich zuletzt alles in Minne auflösen, und es ist klar, dass das Stück dem Publikum vergnügliche Stunden bereiten wird.

Noch laufen die Proben intensiv

Seit etlichen Wochen wird das neue Stück von den acht Darstellenden des Seniorentheaters im Pfarreisaal St. Johannes unter der Regie von Beni Kreuzer aus Oberrüti intensiv geprobt. Das Bühnenbild zeigt den Büroraum des Ehevermittlungsinstituts. Auch wenn das Stück schon gut sitzt, gibt es ab und zu etwas zu verbessern.

Beim Durchlauf der beiden Akte korrigiert der Regisseur die Auftritte und sagt immer wieder: «Ihr müsst langsam sprechen und euch dabei zum Publikum drehen. Und nicht stehen bleiben, bewegt euch.» Es kommt auch hin und wieder vor, dass einer seinen Dialog vergisst, hier hilft eine der beiden Souffleusen sofort aus.

Diesmal gibt Anna Maria Horat das Stichwort oder liest den ganzen Satz vor: «Ich habe 17 Jahre mitgespielt, einmal sogar eine freche Göre. Das war nicht einfach, im Bus habe ich dann die jungen Mädchen beobachtet. Alles in allem war es eine tolle Zeit.» Beni Kreuzer sagt in der Pause: «Ich habe eine Riesenfreude. Alle haben bis jetzt in den Proben sehr gut gearbeitet. Die Technik funktioniert, es geht nur noch um Details, und an der Emotionalität müssen wir noch etwas arbeiten.» Es sei sensationell, wie das Team mitmache. «Es ist eine gute Crew, auch was den Zusammenhalt betrifft. Wir sind wie eine Familie, alle zeigen Freude und Ehrgeiz.»

Auch Präsident Ruedi Vogt ist auf der Bühne begeistert dabei. Vor allem freut es ihn, dass es neben den Darstellenden genug helfende Hände für die Technik und den Gastrobetrieb gibt: «Der grösste Teil der 35 Helfenden sind Vereinsmitglieder, die meisten sind jedes Jahr wieder dabei. Heuer haben wir genug Leute, die spielen, aber neue – auch jüngere – Mitglieder sind bei uns jederzeit willkommen.» Nun sind alle auf die Premiere gespannt und darauf, wie das Publikum auf das neue Stück reagiert.

Die Komödie «Säg doch eifach ja!» wird vom 3. bis 25. März im Pfarreisaal St. Johannes, Zug, gespielt. Daten und weitere Infos unter www.seniorentheater.ch. «Säg doch eifach Ja!» in zwei Akten basiert auf dem Stück «The Balcony Scene» von John Chapman und Anthony Marriott. Die Dialektfassung stammt von Hans­ueli Keller, sie wurde von Ruedi Vogt, dem Präsidenten des Seniorentheaters, für die eigene Aufführung bearbeitet. (Text von Monika Wegmann)