Parlament zeigt Herz für Kultur

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Die sechs Kulturvorlagen waren an der gestrigen Sitzung des Grossen Gemeinderats der Stadt Zug unumstritten.

  • Die Stiftung Museum Burg Zug erhält für den Betrieb des Museums für die Jahre 2021 bis 2023 jährlich 340000 Franken gesprochen. (Bild PD)
    Die Stiftung Museum Burg Zug erhält für den Betrieb des Museums für die Jahre 2021 bis 2023 jährlich 340000 Franken gesprochen. (Bild PD)

Zug – Die Kulturinstitutionen waren vom Covid-Lockdown direkt betroffen und können nun mit Einhaltung der Schutzvorlagen ihre Gesamtkapazität nicht nutzen. An der gestrigen Sitzung des Grossen Gemeinderats (GGR) wurde über die wiederkehrenden Beiträge für die Jahre 2021 bis 2023 an sechs Kulturinstitutionen – die Stiftung Museum Burg Zug, die Zuger Kunstgesellschaft und Stiftung Freunde Kunsthaus Zug, der Verein Chollerhalle, die Interessengemeinschaft Galvanik Zug, Theater- und Musikgesellschaft Zug, die Stiftung Theater Casino Zug – beraten. Dabei ging es um einen Beitrag von insgesamt rund 2,6 Millionen Franken jährlich, die der Stadtrat in seinen Vorlagen beantragte (siehe Box).

Die Geschäftsprüfungskommission (GPK) sowie die Fraktionen des GGR unterstützten grundsätzlich die stadträtlichen Anträge. Zu Beginn der Debatte führte Stadtpräsident Karl Kobelt aus, dass die Auswirkungen der Coronakrise nicht in den Vorlagen enthalten seien. Weiter teilte er mit, dass acht Kulturinstitutionen Gesuche für die Unterstützung aus dem Coronafonds eingereicht hätten. Der GPK-Präsident Philip C. Brunner zeigte sich indes erstaunt über die niedrige Zahl an Gesuchstellern.

SP-Sprecherin Barbara Gysel wies in ihrem Grundsatzvotum auf den besonderen Zeitpunkt hin: «Die Pandemie hat unseren Blick auf das Kulturschaffen geschärft.» Maria Hügin (FDP) fügte hinzu: «Die Vorlagen des Stadtrates sind wohl überlegt und nachvollziehbar.» Auch Monika Mathers (Alternative-CSP) betonte, dass der Rat die Vorlagen behandeln solle, als gäbe es kein Coronavirus. GLP-Fraktionschef Stefan Huber bemerkte eine Problematik: «Die jeweiligen Leistungsvereinbarungen sollten für die GGR-Mitglieder einsehbar sein, ohne dass man das einfordern muss.» Gregor R. Bruhin (SVP) gab seinen Kollegen noch einen Rat mit auf den Weg: «Unterstützen Sie doch unsere Kulturorganisationen mit einem Besuch.» Die CVP-Fraktion verzichtete auf ein Grundsatzvotum. Mit ihrem Antrag, den Beitrag für den Betrieb des Kunsthauses und für die Kunstvermittlung bei 490000 Franken zu belassen, scheiterte sie mit 7 zu 25 Stimmen. Die SP-Fraktion beantragte, bei der Galvanik den Beitrag auf 250000 Franken zu erhöhen. Auch dieser Antrag fand mit 13 zu 19 Stimmen (2 Enthaltungen) keine Mehrheit. Die CVP wollte wiederum den Beitrag für das Theater Casino nicht erhöhen: Die Fraktion stellte den Antrag, den Beitrag bei den bisherigen 622600 Franken zu belassen. Der Rat stimmte jedoch mit 24 zu 10 Stimmen der Erhöhung zu. (Andrea Muff)