Sonntag 26. Mai 2019

Cégiu

Partys, Musik

Theater im Burgbachkeller, Zug

«Restless Roots» ist das zweite Studioalbum der in Luzern lebenden Zuger Musikerin Cégiu, deren Wurzeln sowohl in Italien als auch in der Westschweiz liegen. Die sieben Stücke darauf widmet Cégiu «den Menschen, die mit meiner Herkunft und meiner rastlosen Seite etwas zu tun haben», wie es die Musikerin selber formuliert. Die elektronischen Beats dazu sind auf Reisen entstanden, und so wird «Restless Roots» zu einem fein gesponnenen Werk von gesammelten Erinnerungen, Erlebtem, inneren Bildern und Gedanken. Und bildet dadurch eine lückenlosen Weiterführung des Debüts «Skinny Souls».

Cégiu, mit bürgerlichem Namen Céline-Giulia Voser, hat das Cellospiel in Luzern und New York studiert. Ein Blick auf ihre musikalische Laufbahn zeigt, dass sie sich niemals in eine stilistische Schublade pressen lässt. In ihren prägenden Zusammenarbeiten, Workshops und Meisterklassen tauchen Namen auf wie Fred Frith, Nik Bärtsch, Kaija Saariaho, Africana 18+ (mit Bruno Spörri u.a.), 21st Century Orchestra, Pamela Mendez, Ingrid Lukas, Moni und die Luftpost... Ein kunterbuntes und lustvolles Bouquet an musikalischem Schaffen, das so gut zu Cégiu passt, weil sie von der Neugier getrieben ist und nichts so sehr fürchtet wie den Stillstand.

Die neue Platte von Cégiu, die den Titel «Restless Roots» trägt, ist die zweite Platte der Cellistin, und die Weiterführung ihrer ersten Veröffentlichung «Skinny Souls» (2016). Gemeinsam bilden diese beiden Platten die ersten Parts ihrer mehrteiligen Arbeit «Talking With...», sozusagen Cégius Langzeitprojekt. Sämtlichen Musikstücken dieser Reihe liegt das Gespräch zugrunde. Die Künstlerin geht von Texten, Musikstücken, bildnerischen Arbeiten, Menschen oder Gegenständen aus und inszeniert daraus musikalische Dialoge, indem sie Gedanken und Reflexionen formuliert, vertont und verändert. «Dadurch schaffe ich eine Verbindung und einen Austausch zwischen meinen persönlichen Wirklichkeiten und den Realitäten meines Gegenübers», kommentiert Cégiu diesen Vorgang, und dies tut sie singend, cellospielend sowie mit dem gezielten Einsatz von Samples: Cégiu hat auf ihren Tourneen während den letzten zwei Jahren das Geräusch von ihren Kofferrädern auf der Strasse aufgenommen und daraus elektronische Beats für die Stücke auf «Restless Roots» gebaut. Kreativ, und ökonomisch – so lässt sich Cégius Umgang mit ihrer Musik wohl beschreiben: Die sieben Tracks nahm sie, wie dies schon auf ihrer ersten Platte der Fall war, innerhalb von nur zwei Tagen auf.

Auch dafür packte Cégiu ihren Koffer und flog einmal über den grossen Teich. Im Bunker Studio, Brooklyn, nahm sie gemeinsam mit Aaron Nevezie ihre neuen Stücke auf – wie es bereits bei «Skinny Souls» der Fall war: «Aaron und ich verstehen uns blindlings und wir haben die gleichen Klangvorstellungen, was die Arbeit enorm erleichtert», so Cégiu über ihr langfristiges Arbeitsverhältnis mit Nevezie. Und auf die Wiederwahl des Bunker Studios angesprochen antwortet sie: «Ich liebe den Klang dieses Raumes, er ist perfekt für meine Stimme und mein Cello. Ausserdem brauche ich die Reiserei! Ich fühle mich bei meinen Freunden in Brooklyn pudelwohl.»

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